EURUSD Analyse: Nervöse Marktlage in Krisenzeiten
Das Chartbild bleibt auf Tagesbasis schwer angeschlagen für den EURUSD - Ausblick am 09.03.2022 | Prognose | Setups | Euro News
Das Chartbild bleibt auf Tagesbasis schwer angeschlagen für den EURUSD - Ausblick am 09.03.2022 | Prognose | Setups | Euro News
Die US-Arbeitsmarktdaten für Dezember 2021 werden am Freitag veröffentlicht. Wir gehen davon aus, dass die US-Arbeitslosenquote weiter, wenn auch nur leicht, sinken könnte. Damit würde sich die Lage in den USA in Bezug auf den Arbeitsmarkt weiter entspannen. Die FED wird ihren Fokus auf die Verbraucherpreise legen.
Solange der EURUSD auf Tagesschlussbasis unter der SMA20 notiert, solange könnten sich weitere Abgaben einstellen, die das Potential haben könnten, das Tief bei 1,1186 erneut zu erreichen. Wir sehen das Major-Währungspaar aktuell bärisch. Erholungen werden aktuell immer wieder abverkauft...
Der FED Chairman Powell hat in der Befragung in dieser Woche von dem Kongressausschuss noch einmal darauf hingewiesen, dass die Inflationsrisiken aktuell mit einem höheren Risiko zu versehen sind, als dies noch vor einigen Wochen der Fall gewesen ist. Ebenso hat er ausführt, dass es angemessen sei, die Beendigung der Anleihekäufe ein paar Monate früher in Betracht zu ziehen.
Die Inflationssorgen der Anleger nehmen zu. Für Deutschland wird für November mit einer weiter steigenden Inflation gerechnet. Diese könnte nach Experteneinschätzung über 6% liegen. Die EZB hat mittlerweile wissen lassen, dass die Preissteigerungen nun doch nicht unbedingt einen vorübergehenden Charakter haben, sondern sich durchaus noch bis Mitte des nächsten Jahres ziehen könnten. An der Ausrichtung der Geldpolitik will die Zentralbank aber festhalten. Denkbar ist aber, sollten die Inflation weiter steigen, dass der Druck auf die Zentralbank weiter steigen wird.
Die EZB hat in dieser Woche noch einmal deutlich gemacht, dass eine Zinserhöhung bis Ende des nächsten Jahres nicht auf der Agenda steht. Der EUR/USD hat auf die Nachricht reagiert und weiter abgegeben. Mit dieser Aussage lehnt sich die Zentralbank aus dem Fenster. Sie hat gleichzeitig auch angedeutet, dass die Inflation doch nicht vorübergehend ist, sondern durchaus noch deutlich bis ins nächste Jahr auf dem aktuellen Level bleiben könnte. Die Geldpolitik der EZB kommt insbesondere Frankreich oder Italien zugute, da diese Länder sich nach wie vor sehr günstig oder zum Nulltarif finanzieren können. Jede Zinsanpassung hätte einen direkten Effekt auf den Haushalt.
Die US-Zentralbank hat in der letzten Woche bekannt gegeben, dass das Anleihekaufprogramm Mitte 2022 auslaufen wird. Der Markt hat sowohl mit der Beendigung des Programms als auch mit dem Zeitfenster gerechnet. Somit hat dies zu keinen Verunsicherungen geführt. Der Arbeitsmarkt in den USA normalisiert sich wieder und nähert sich dem Level der Vor-Corona Zeit an. Die Inflation ist auf der anderen Seite nach wie vor hoch. Somit muss die FED jetzt handeln.
Unter dem Strich bleibt das Umfeld für Gold nach wie vor sehr aussichtsreich. Die US-Fed zeigt sich trotz Drosselung ihres Anleihekaufprogramms weiter von ihrer dovishen Seite und die Arbeitsmarktdaten verheißen Nachfragesteigerungen bislang ohne Zinserhöhungsrisiko.
Der EUR/USD scheint seinen Abwärtstrend weiter fortzusetzen. Die Gefahr weiterer Rücksetzer sehen wir als wahrscheinlich an. Aufhellen würde sich das Chartbild erst wieder, wenn der EUR/USD es schafft, sich per Tagesschluss über der SMA20 zu etablieren.
Der EUR/USD hat die guten Vorgaben der letzten Handelswoche nicht nutzen können. Er ist im 4h Chart wieder unter die SMA50 / SMA20 gefallen. Solange er unter diesen beiden Durchschnittslinien notiert, solange besteht die Möglichkeit, dass sich weitere Abgaben einstellen, die bis in den Bereich der 1,1500/1,1480 gehen könnten.