Hinter Rohstoffanlegern liegt eine berichts- und bewegungsarme Handelswoche. Weder marktbewegende Nachrichten noch mittelfristige technische Handelssignale standen auf der Agenda. Damit bleibt die Lage bei der amerikanischen Rohölsorte West Texas Intermediate weiter angespannt. Der technische und der fundamentale Ausblick weichen dabei voneinander ab, sodass die nächste Impulsbewegung schwer zu prognostizieren ist. Daher ist es aktuell auch nicht zu empfehlen mittelfristig neue Positionierungen einzugehen.
Übergeordnete Marktsituation WTI – 02. Februar 2017
Dies dürfte auch einer der Hauptgründe sein, warum die Aufwärtsbewegung bei den Rohölsorten merklich ins Stocken geraten ist. Hier gab es in den vergangenen Monaten – insbesondere durch die Opec – einige Nachrichten, die bullish zu interpretieren waren und den Notierungen damit deutlich auf die Sprünge geholfen haben. Die Förderkürzungen sind nun aber durch den Markt verarbeitet, weshalb man sich hierdurch keine neue Impulsbewegung erhoffen kann.
Lediglich ein deutlicher Anstieg beim globalen Wachstum und eine damit einhergehende stärkere Ölnachfrage bei gleichbleibenden Angebot dürften hier neue Kursphantasien wecken. In Anbetracht der ersten Amtstage des neuen US-Präsidenten Donald Trump ist dies allerdings unwahrscheinlich. Zum einen weil hier eine höhere Förderung durch die USA angestrebt wird und zum anderen weil sich die protektionistische Haltung des Republikaners negativ auf den ohnehin schwächelnden Welthandel auswirken dürfte.
So bestätigte das EIA bereits, dass die amerikanische Erdölproduktion im November um 1,2 Prozent angestiegen sei. Da dies die geplante Förderkürzung der OPEC konterkariert ist zweifelhaft, ob es tatsächlich gelingt das Angebot zu drosseln und damit die Preise langfristig zu stabilisieren. Hinzu kommt, dass die Opec bei einem Festhalten an den vereinbarten Kürzungen hierdurch Marktanteile verlieren wird. Ob die Opec diese Entwicklung akzeptieren wird ist mehr als kritisch zu beurteilen.
Die Aufstockung der Rohöllagerbestände in den USA hat sich in der vergangenen Woche abermals fortgesetzt. Der Zuwachs war zudem deutlich stärker als erwartet. Die Lagerbestände stiegen nach Angaben der EIA um 6,5 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Damit wurde das vierte Mal hintereinander ein Zuwachs verzeichnet. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Anstieg um 2,9 Millionen Barrel gerechnet.
Bei den bereits am Dienstag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 5,8 Millionen Barrel ebenfalls eine kräftige Zunahme registriert worden.
Die Notierungen reagierten allerdings kaum auf die erneute Zunahme der Lagerbestände.
Der Barrelpreis für WTI notiert damit weiterhin auf einem konstant hohen Niveau. Entscheidend bleibt auch in den kommenden Tagen die Range zwischen 51,40 USD und 55,70 USD. Während bei einem Ausbruch auf der Oberseite aus technischer Sicht keine aufkommende Dynamik zu erwarten ist, besteht bei einem bearishen Bruch der Unterstützung bei 51,40 USD weiteres Korrekturpotenzial.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen
Widerstände
52,53 USD
54,30 USD
52,00 USD
54,90 USD
51,75 USD
55,15 USD
51,45 USD
55,75 USD
50,30 USD
56,45 USD
Ausblick für WTI:
Im H4-Chart ist weiterhin die Dreiecksformation zu beachten. Sofern hier ein Ausbruch erfolgt, stellt dies ein erstes wichtiges Signal für die kommende Handelsrichtung. Die 50er-EMA wirkt sich dabei stützend auf den Unterstützungsbereich bei 51,40 USD aus. Auch hier gilt, dass einem Shortausbruch ein höheres Bewegungspotenzial beizumessen ist. Dennoch sollte man einen bullishen Ausbruch mit engen Stopps auf dem Handelsplan behalten.
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