In der laufenden Handelswoche gelang den Erdölpreisen endlich das lang ersehnte übergeordnete Kaufsignal. Die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) durchbrach zum Wochenstart den wichtigen technischen Widerstandsbereich bei 52,- USD und setzte damit neues Potenzial auf der Oberseite frei. Dem technischen Ausbruch ging ein fundamentaler Durchbruch voraus, da sich die Opec-Länder mit fünf nicht Opec-Ländern über Förderkürzungen einigen konnten. Russland trägt bei den Produktionskürzungen den größten Anteil und sendete dabei ein wichtiges Zeichen an den Markt. Energiewerte waren daraufhin erneut gefragt.

Übergeordnete Marktsituation WTI – 15. Dezember 2016

Da WTI ein wichtiges übergeordnetes Signal geliefert hat, soll in dieser Handelswoche auch ein Blick auf den Wochenchart geworfen werden, um die technische Lage entsprechend zu verdeutlichen. Mit dem Bruch des Widerstandes bei 52,00 USD bis 52,30 USD ist eine seit Oktober 2015 bestehende Hürde nun endlich überwunden worden. Damit gelang WTI zu Beginn der Handelswoche auch ein wichtiges Signal für eine übergeordnete Bodenbildung.

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Abschließend bestätigt ist dieses Signal, wenn es WTI gelingt, den Ausbruch auch auf Wochenschlusskursbasis zu verteidigen. Sollten sich die fallenden Notierungen bis zum Wochenende fortsetzen und WTI wieder deutlich unter den übergeordneten Widerstand zurückfallen, wäre der Ausbruch zunächst als Fehlausbruch zu klassifizieren. In Anbetracht der Tatsache, dass nach einem Fehlausbruch schnell eine gewisse Gegendynamik entwickelt werden könnte, wäre dann die mittelfristige Aufwärtstrendlinie bis zum Jahresende oder zu Beginn des kommenden Jahres auf die Agenda zu nehmen.

Noch liegt aber ein bullisher Ausbruch vor und dieser Ausbruch eröffnet auch technischer Sicht Kurspotenzial bis auf das Hoch aus Mai/Juni 2015 bei rund 62,50 USD. Bis dato wäre der Weg zunächst frei und technische Widerstände müssten mehr in den Chart hinein interpretiert werden als das sie tatsächlich gegeben sind.

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Im Tageschart wir deutlich, dass WTI gleich zum Wochenstart sein bisheriges Zwischenhoch bei 55,20 USD markieren konnte. Im weiteren Handelsverlauf am Montag kamen keine weiteren Käufer in den Markt, sodass WTI zwar mit einem Tagesplus in die Woche startete, dieses aber nicht mehr so deutlich ausfiel wie man zu Handelsbeginn angenommen hatte. Diese fallenden Notierungen setzten sich auch am Dienstag und am gestrigen Handelstag fort. Daran änderten auch die positiv ausgefallenen Erdöllagerbestände in den USA nichts. Das amerikanische Energieministerium (EIA) meldete gestern erneut rückläufige Lagerbestände. Im Vergleich zur Vorwoche sind die Lagerbestände um 2,6 Millionen Barrel gefallen. Im Vorfeld hatten Experten mit einem Rückgang von 1,5 Millionen Barrel gerechnet.

Noch am Dienstag hatte das private American Petroleum Institute (API) eine Zunahme von 4,7 Millionen Barrel gemeldet. Dass die von der EIA gemeldeten Lagerbestände nun abermals deutlich gefallen sind, sorgte allerdings nicht für wieder zunehmenden Kaufdruck. Damit bleibt aus technischer Sicht der vorangegangene übergeordnete Widerstand bei 52,00 USD als Unterstützung entscheidend. Sollte dieser Bereich nochmals unterschritten werden, würde WTI gleichzeitig ein Gapclosing vollziehen. Eine technische Reaktion, die regelmäßig nach einem Bruch wichtiger Kursmarken zur Handelseröffung erfolgt.

Darunter stünden bei 50,60 USD und 49,30 USD zwar weitere wichtige Unterstützungen bereit, aber ein erneuter Ausbruch würde dennoch eine technische Kraftanstrengung nach sich ziehen.

Wenn die Erwartungen übertroffen werden:

Dass die Opec so zügig eine Einigung mit den nicht Opec-Ländern erzielt, kam für den Markt äußerst überraschend. Der Markt hatte über die letzten Monate bereits gezeigt, dass eine Einigung der Opec-Länder die Notierungen bis an den übergeordneten Widerstandsbereich bei rund 52,00 USD führen kann, aber nicht ausreicht, um diesen Widerstand auch abschließend zu triggern. Um mehr ging es auch in den letzten Wochen nicht, sodass die Einigung selbst dann gemäß den Erwartungen auch nicht den abschließenden Ausbruch nach sich zog. Hierfür benötigte der Markt noch ein kleines Schnippen, dass er im Vorfeld so nicht erwartet hat und dieses kleine Schnippen haben die erdölproduzierenden Länder außerhalb des Ölkartells am Samstag geliefert. Insgesamt wird von diesen Ländern eine Förderkürzung über 588.000 Barrel pro Tag vorgenommen. Allein Russland trägt hiervon 300.000 Barrel der Kürzungsmenge. Diese Einigung wird zunächst langsam umgesetzt und soll im April/Mai vollständig umgesetzt sein. Dies ist für den Markt allerdings weniger von Interesse. Wichtig ist hier lediglich die Tatsache, dass eine Einigung erzielt worden ist.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

51,75 USD

53,70 USD

51,60 USD

54,30 USD

50,60 USD

55,20 USD

49,30 USD

56,30 USD

47,90 USD

61,50 USD

Ausblick für WTI:

Im späten gestrigen Handel und nach dem Zinsentscheid des FED fiel WTI nochmal etwas deutlicher zurück und vollzog abschließend das o.a. Gapclosing. Die weiteren Unterstützungen bei 50,60 USD in Verbindung mit der 20er-EMA (grün gestrichelt) und 49,30 USD in Verbindung mit der 50er-EMA (rot gestrichelt) sind allerdings weiterhin intakt, sodass eine neue bullishe Impulsbewegung für die kommenden Stunden nicht ausgeschlossen werden kann.

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Sollte aber auch die 50er-EMA nicht verteidigt werden können, würde sich die Abwärtsbewegung vermutlich weiter fortsetzen und WTI einen empfindlichen Fehlausbruch produzieren.

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