Trotz der zur Wochenmitte einsetzenden Rally an den Aktienmärkten hielten sich Edelmetalle größtenteils auf dem bisherigen Kursniveau. Silber konnte zur Wochenmitte sogar deutlich zulegen und sich weiter von seinem Zwischentief bei 16,20 USD distanzieren. Somit können die Edelmetalle, insbesondere Gold und Silber von einem etwas leichter notierenden US Dollar Index profitieren und ihre Abwärtsbewegung zumindest temporär beenden.

Marktsituation Gold – 09. Dezember 2016

Die übergeordnete technische Situation ist aufgrund der geringen Volatilität beim gelben Edelmetall in der vergangenen Handelswoche unverändert. Lediglich zu Wochenbeginn wurde das Vorwochentief bei 1.160,- USD zwischenzeitlich unterschritten. Diese Bewegung bewies sich allerdings nicht als nachhaltig und Gold erholte sich wieder von seinem aktuellen Wochentief bei 1.157,- USD. Eine nennenswerte technische Gegenreaktion wurde allerdings ebenso wenig verzeichnet. Derzeit notiert das gelbe Edelmetall nur unwesentlich höher bei 1.174,- USD.

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Auf der Oberseite befinden sich die nächsten übergeordneten Widerstände nach wie vor bei 1.198,- USD bzw. bei 1.202,- USD. Erst wenn diese Widerstände auf Tagesschlusskursbasis bullish getriggert werden, würde sich das Chartbild bei Gold wieder etwas positiver gestalten. Bis dahin bleibt der übergeordnete Abwärtstrend intakt, was nach wie vor ein hohes Risiko für weitere Rückschläge mit sich bringen dürfte.

Unterstützungen und Widerstände Gold:

Unterstützungen

Widerstände

1.170,- USD

1.192,- USD

1.156,- USD

1.202,- USD

1.130,- USD

1.220,- USD

1.113,- USD

1.233,- USD

1.100,- USD

1.241,- USD

Marktsituation Silber – 09. Dezember 2016

Silber zeigte sich auch in der vergangenen Handelswoche etwas bullisher als Gold und konnte am Mittwoch deutlich anziehende Notierungen etablieren. Dabei wurden auch die untergeordneten Widerstände bullish getriggert und die Marke bei 16,90 USD auf Tagesschlusskursbasis überwunden, was zumindest temporär ein bullishes Signal darstellte.

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Weiterhin im Fokus steht allerdings der übergeordnete Widerstand bei 17,20 USD. Dieser Widerstand ist bereits in der vergangenen Woche thematisiert und für eine Pullbackbewegung in Betracht gezogen worden. Die gestrige bearishe Reaktion an dieser Widerstandsmarke hat dieses Szenario zumindest für den Moment bestätigt.

Sollte dieser Bereich auch in den kommenden Tagen nicht überwunden werden können, dürfte sich eine neue bearishe Impulsbewegung etablieren und der Abwärtstrend auf Tagesbasis beibehalten werden. Auf der Unterseite liegen die nächsten Kursziele dann bei 16,67 USD, 16,20 USD und 15,80 USD. Im Hinblick auf das Tief vom 01. Juni 2016 bei 15,80 USD besteht dann auf diesem Niveau erneut die Chance auf eine nachhaltige Stabilisierung.

Unterstützungen und Widerstände Silber:

Unterstützungen

Widerstände

16,20 USD

16,60 USD

16,15 USD

16,88 USD

15,80 USD

17,22 USD

15,67 USD

17,50 USD

14,80 USD

17,67 USD

Die EZB weitet ihr Anleihekaufprogramm bis Dezember 2017 aus:

Am gestrigen Handelstag stand zudem die mit Spannung erwartete Sitzung der EZB auf der Agenda. Neben dem am Sonntag durchgeführten Referendum in Italien, welches von der italienischen Bevölkerung mit „No“ beantwortet wurde, war die EZB-Sitzung der zweite Termin in Europa, der zumindest einen Einfluss auf die Edelmetallpreise erahnen ließ.

Bei starken geldpolitischen und geldentwertenden Maßnahmen wie dem QE durch die Notenbanken ist das gelbe Edelmetall in der Regel als sicherer Hafen gesucht. Selbiges gilt in Phasen der politischen Unsicherheit, wie es bspw. das Referendum in Italien zu Tage gefördert hat. Beide Nachrichten wirkten sich allerdings kaum auf die Edelmetallpreise aus. Weder Gold noch Silber konnten zu Wochenbeginn oder am gestrigen Handelstag zulegen und zeichneten sich stattdessen durch fallende Notierungen aus.

Der US Dollar Index legte nach der gestrigen Bekanntgabe der EZB allerdings wieder deutlich zu, wodurch auch die Edelmetallpreise wieder unter Druck gerieten. Dies war allerdings nicht auf eine erneute Stärkephase des US-Dollar zurückzuführen, sondern lag vornehmlich an einer Schwäche des Euro aufgrund der EZB-Sitzung.

Hier war zwar im Vorfeld eine Verlängerung des Anleihekaufprogramms durch die EZB erwartet worden, allerdings ging der Markt lediglich um eine Verlängerung von 6 Monaten zu 80 Mrd. Euro monatlich aus. Das Anleihekaufprogramm hätte in diesem Fall ein Volumen von 480 Mrd. Euro ausgewiesen. Tatsächlich hat Mario Draghi das Anleihekaufprogramm nun bis Dezember 2017 verlängert. Die EZB wird dabei aber nur noch Anleihen im Wert von 60 Mrd. Euro monatlich aufkaufen. Dies umfasst insgesamt ein Volumen von 540 Mrd. Euro, weshalb der Markt heute mehr bekommen hat als er eigentlich erwartet hat. Von Tapering kann daher bislang nicht die Rede sein und der Euro fällt demnach auch gegenüber dem US-Dollar wieder deutlicher zurück.

Ein schwächelnder Euro hat aufgrund seiner hohen Gewichtung im US Dollar Index daher einen positiven Effekt auf die Notierungen beim US Dollar Index und damit einen negativen Einfluss auf die Notierungen bei Gold und Silber. Diese Zusammenhänge sind aktuell höher einzuschätzen als die geldpolitischen Maßnahmen und die politische Unsicherheit in Italien. Dies hat uns der Markt bereits in den vergangenen Wochen klar zu verstehen gegeben und am gestrigen Handelstag nochmals bestätigt.

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Gold/ Silber Ratio:

Das Gold/Silber Ratio liegt anhand der derzeitigen Kursniveaus bei 68,81 und hat damit in der vergangenen Handelswoche wieder etwas abgebaut (71,31 zuvor). Dennoch liegt anhand des Gold/Silber Ratio weiterhin eine Überbewertung zu Gunsten von Gold vor, da das Gold Silber Ratio weiterhin deutlich über dem historischen Durchschnittswert notiert.

Im Durchschnitt lag die Ratio in den vergangenen 60 Jahren bei 57,6 mit einer Standardabweichung von 17,3. Am 01. März diesen Jahres notierte die Ratio noch bei 83 Punkten und damit 3 Punkte über dem historischen Wendepunkt von 80. Aufgrund des Gold/Silber Ratio besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die relative Stärke von Silber aus den vergangenen Wochen beibehalten wird.

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