Die europäische Gemeinschaftswährung konnte im Rahmen der gestrigen Handelsbewegung eine Bodenbildung auf Tagesbasis bestätigen. Obwohl die italienische Bevölkerung gegen die Reformpläne ihres Ministerpräsidenten stimmte und Renzi im Anschluss seinen Rücktritt erklärt, konnte dieses kontraeuropäische Abstimmungsergebnis das Momentum wieder zu Gunsten des Euro drehen. Dabei gewann der Euro am gestrigen Handelstag über 2 Prozent gegenüber dem US-Dollar und verzeichnete damit den größten Tagesgewinn seit dem 09. März dieses Jahres.
Marktsituation EUR/USD 06. Dezember 2016:
Auch beim Euro wurde in den Tagen vor dem Referendum eine große Verwerfung angekündigt, sofern die Italiener gegen die Reformpläne von Renzi stimmen sollten. Jetzt ist das Ergebnis da, die Reformen bleiben aus und Italien steht mal wieder ohne Ministerpräsidenten dar. Wenn man den Umfragen im Vorfeld Glauben schenken konnte, was nach dem Brexit und der US-Wahl zwar schwerfiel, kam dieses Ergebnis auch nicht allzu überraschend. Und was machen der Euro und der DAX? Sie steigen! Keine Verwerfungen und Börsenturbulenzen und die Welt dreht sich auch am heutigen Tag genauso wie nach dem Brexit und der US-Wahl weiter.
Der einzige Unterschied ist, dass die Umfragen diesmal zutreffend waren und genau das ist der Grund, warum es zu keinen Turbulenzen kommen konnte. Der Markt hat sich im Vorfeld auf dieses Ergebnis eingestellt, sich dementsprechend positioniert und wurde in seinen Erwartungen nicht überrascht.
Zu Verwerfungen und Turbulenzen kommt es nur bei sehr überraschenden Ereignissen, die im Vorfeld nicht planbar oder kalkulierbar waren. Dann muss die Gesamtheit des Marktes gleichzeitig reagieren. Man denke dabei an den Notausgang, durch den alle gleichzeitig gehen wollen. Das funktioniert leider nicht so reibungslos, wie man sich das in der Situation wünscht und entsprechende panikartige Reaktionen sind die Folge. Der Marktmechanismus funktioniert in diesem Fall ähnlich.
Diese Überraschung haben wir gestern nicht gesehen und der Markt hat dasselbe getan wie nach dem Brexit und der US-Wahl. Er hat das Thema schnell abgehakt und die Käufer kamen in den Markt. So gesehen auch beim EUR/USD am gestrigen Handelstag, als die Käufer die Bodenbildung auf Tagesbasis vollendeten und nun endgültig eine Korrektur der vorangegangenen Abwärtsbewegung eingeleitet haben.
Diese Bewegung hat nun durchaus das Potenzial bis an die Widerstände bei 1,0862 USD und 1,0945 heranzulaufen. Dort erhöht sich allerdings die Wahrscheinlichkeit für weitere Rückschläge und eine weitere bearishe Impulsbewegung, welche den Druck auf den übergeordneten Unterstützungsbereich bei 1,0530 USD und 1,0458 USD wieder erhöhen dürfte.
Trotz der gestern gestarteten Gegenbewegung sollten Anleger nicht vergessen, dass sich der Markt derzeit in einem Umfeld befindet, in dem der US-Dollar vom Grundsatz her zu präferieren ist. Der Inflationserwartung nach Donald Trump sei Dank. Insoweit empfehlen sich solche Bewegungen, um einen Einstieg in die übergeordnete Handelsrichtung zu bekommen.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen
Widerstände
1,0690
1,0796
1,0568
1,0816
1,0530
1,0862
1,0517
1,0923
1,0458
1,0945
Ausblick für den EUR/USD:
Temporär befindet sich das Währungspaar in einer steilen Impulsbewegung, die natürlich auf Initialkäufe nach dem Referendum in Italien zurückzuführen ist. Dabei besteht durchaus die Chance, dass diese Bewgeung noch etwas fortgeführt wird. Allerdings ist auch eine Korrektur der bullishen Impulsbewegung nicht auszuschließen. Hier wird sich dann zeigen, ob die übergeordnete Korrekturbewegung noch fortgesetzt werden kann und das Währungspaar die in Gelb eingezeichneten Bereiche als Startpunkt für eine weitere bullishe Bewegung nutzen kann oder ob zeitnah die übergeordnete Unterstützung bei 1,0530 wieder ins Visier genommen wird.
Auf der Oberseite wären bei einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung die Widerstände bei 1,0816 USD 1,0862 USD und 1,0880 USD zu beachten.
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