Der S&P 500 konnte auch in der vergangenen Handelswoche moderat zulegen und sich in den Bereich des bisherigen Allzeithochs bei 2.194 Punkte kämpfen. Ein dynamischer und mutiger Angriff auf den Widerstandsbereich sieht allerdings anders aus. Dies hängt auch damit zusammen, dass die gestiegenen Erwartungen an das Wirtschaftswachstum nicht nur Positives für US-Aktien zur Folge hat. Auch der US-Dollar zeigt nach der US-Wahl eine massive Stärke, die sich mittlerweile als Bremsklotz für die Aufwärtsbewegung bei US-Aktien herauskristallisiert. Hinzu kommt, dass durch die jüngste Kursrally einiges an Erwartungen bereits vorweggenommen worden ist. Bevor hier eine Rallyfortsetzung in Angriff genommen wird, dürfte der Markt zunächst abwarten, ob die Erwartungen tatsächlich getroffen werden.

Marktsituation S&P 500 – 21. November 2016

Der S&P 500 konnte die nach der US-Wahl eingeleitete Aufwärtsbewegung auch in der vergangenen Handelswoche fortsetzen, verlor dabei aber sichtlich an Dynamik. Dabei ging der „Weltleitindex“ mit 2.189 Punkten ins Wochenende und notierte damit nur weniger Punkte unter dem Allzeithoch vom 23. August bei 2.194 Punkten.

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Dieser Bereich fungierte bereits im August als massiver Widerstand. Von Anfang August bis Anfang Dezember notierte der S&P nur knapp unter diesem Widerstand, konnte diesen allerdings nicht abschließend und nachhaltig überwinden. Die 2.200 Punkte Marke bleibt damit weiterhin ein nicht erreichtes Ziel auf der Oberseite.

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In der kommenden Handelswoche wird entscheidend sein, ob der S&P den Sprung über diesen Bereich dynamisch und nachhaltig vollziehen kann oder ob es erneut zu einem Rücksetzer kommt. In diesem Fall fungieren die eingezeichneten Unterstützungsbereiche zunächst als Korrekturziele. Sollte der S&P den Widerstand allerdings bullish auflösen besteht durchaus eine realistische Chance dafür, dass die Trump-Rally einen neuen Schub bekommt.

Dass der S&P langsam Bremsspuren in der Rallybewegung nach der US-Wahl verkraften muss, ist primär auf die Rallybewegung selbst zurückzuführen. Neben den steigenden Notierungen an der Wall-Street konnte auch der US-Dollar in den vergangenen Tagen deutlich zulegen und wirkt sich nun belastend auf die Aktienkurse aus. Der USD-Index notiert derzeit über 101,- Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit 2002. Anfang 2002 notierte der USD-Index noch bei über 120,- Punkten. Nachdem der Widerstand bei rund 100,- Punkten in der vergangenen Handelswoche egalisiert worden ist besteht hier zudem weiteres Aufwärtspotenzial. Beim Währungspaar EUR/USD, das Währungspaar mit der höchsten Gewichtung im Index, könnte dies ein Fingerzeig in Richtung Parität sein.

Um die Probleme in dieser Entwicklung zu erkennen, reicht ein Blick nach Europa und Japan. Hier wurde in den letzten Jahren versucht die Wirtschaft durch eine Abwertung der heimischen Währung anzukurbeln. Insbesondere beim Export erweist sich eine schwache Währung als starker Wettbewerbsvorteil, da Abnehmer außerhalb des Währungsraumes weniger von ihrer heimischen Währung aufwenden müssen, um das zu exportierende Produkt zu erwerben. Die Nachfrage und der Absatz dürften demnach steigen.

Für die Exporteure der USA wirkt sich diese Entwicklung konsequent gegenteilig aus. Mit einem starken US-Dollar verteuern sich die amerikanischen Produkte in Absatzmärkten außerhalb der USA und höhere Preise wirken sich in der Regel negativ auf den Absatz und den Umsatz aus.

Gleichzeitig steigt das Risiko für Turbulenzen in den Emerging Markets. Hier dürften einige Unternehmen, die Schulden in US-Dollar aufgenommen haben, langsam ins Schwitzen kommen. Auch für die Weltwirtschaft könnte diese Entwicklung daher zu einer erneuten Belastungsprobe werden.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

2.178

2.190

2.169

2.194

2.151

2.200

2.129

2.210

2.110

Ausblick für den S&P 500:

In den untergeordneten Zeiteinheiten liegt beim S&P 500 weiterhin ein ansteigendes Marktmuster vor, wodurch ein neues Allzeithoch in der kommenden Handelswoche das realistischste Szenario darstellen dürfte. Zu beachten sind hier die beiden eingezeichneten Aufwärtstrendlinien. Derzeit notiert der S&P 500 an der steiler verlaufenden Aufwärtstrendlinie.

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Hier könnte zu Beginn der Handelswoche bereits eine neue Aufwärtsbewegung gestartet werden. Sofern diese Trendlinie allerdings bearish getriggert wird, dürfte der S&P zunächst die flachere Aufwärtstrendlinie in den Blick nehmen. Hier besteht dann erneut die Möglichkeit sich für eine wiedereinsetzende Aufwärtsbewegung zu positionieren.

Sollte es auch hier nicht dazu kommen, steht dann die nächste Unterstützung bei 2.150 Punkten auf der Agenda. Hier dürfte dann die Entscheidung getroffen werden, ob der S&P zu einer ausgiebigeren Korrektur ansetzt oder das Allzeithoch zumindest in Reichweite behält.

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.