Die technische Lage bei der Rohölsorte West Texas Intermediate bleibt weiterhin angespannt. Die wichtige Unterstützung bei 43,15 USD konnte zwar zu Beginn der Handelswoche verteidigt werden, ob hierbei allerdings ein nachhaltiger Befreiungsschlag gelungen ist, darf weiterhin mit Skepsis hinterfragt werden. Positive Signale kamen unterdessen von der OPEC, wo sich einige Mitgliedsländer nach wie vor kompromissbereit zeigen. Die Chancen auf eine Einigung im November scheinen damit wieder leicht zu steigen, was der Markt mit einem deutlichen Anstieg am Dienstag quitierte. Die Lagerbestände hingegen stiegen auch in der vergangenen Handelswoche wieder deutlich an, was einem positiven Trend in den kommenden Tagen entgegenstehen dürfte.

Übergeordnete Marktsituation WTI – 17. November 2016

Zu Beginn der Handelswoche lieferte die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) ein erstes technisches bullishes Signal. Im Verlauf des Handelstages wurde die wichtige Unterstützung bei 43,15 USD zeitweise unterschritten, im weiteren Tagesverlauf allerdings wieder zurückerobert. Dabei bildete WTI eine „Hammer-Kerze“ aus und signalisierte hierdurch aufkommendes Käuferinteresse. Die Hammer-Kerze zeichnet sich insbesondere durch einen langen Schatten auf der Unterseite aus.

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Die Schattenlänge ist hierbei ein wichtiges Kriterium, da sie zeigt, dass WTI nach einer positiven Eröffnung stärker fiel und sich zum Schluss wieder sehr stark erholte, um in diesem Fall knapp unter dem Eröffnungskurs aus dem Handel zu gehen. Die psychologische Komponente liegt in diesem Fall darin, dass es dem Bärenlager nicht gelungen ist eine dynamische Abwärtsbewegung nach dem Verkaufsignal zu etablieren und sich nach dem Bruch der Unterstützung stärker aus dem Markt zurückgezogen hat. Die Bullen konnten diese Situation am Folgetag nutzen und gestützt durch positive Meldungen aus OPEC-Kreisen ein deutliches Tagesplus am Dienstag erreichen. Da WTI im Vorfeld durch eine starke Abwärtsbewegung und einem intakten Abwärtstrend auffällig war, kann der Hammer-Kerze in diesem Fall auch eine gewisse Relevanz beigemessen werden. In der Regel wird durch dieses Kerzenmuster eine Bodenbildung signalisiert. Die Bestätigung der Kerzenformation erfolgte zudem durch den Anstieg am Dienstag. Ferner ist hier zu beachten, dass WTI durch den dritten Test der eingezeichneten Aufwärtstrendlinie diese nun abschließend bestätigt hat. Auch hieraus würde sich ein Verkaufsignal ergeben, sofern WTI unter den angesprochenen Unterstützungsbereich zurückfällt.

Negativ sind allerdings die gestern veröffentlichten Rohöllagerbestände der staatlichen EIA zu betrachten. Hier wurde erneut ein Anstieg der Lagerbestände um 5,27 Millionen Barrel gemeldet. Damit lagen die wöchentlich veröffentlichten Lagerbestände abermals deutlich über den Erwartungen. Im Vorfeld wurde hier ein Anstieg von knapp 1 Millionen Barrel erwartet. Auch die private Organisation API meldete mit 3,65 Millionen einen deutlichen Anstieg der Lagerbestände.

WTI zeigte sich in der Folge uneinheitlich. Zunächst wurde auf der Unterseite die 200er-EMA (blau gestrichelt) getestet. Dann zogen die Notierungen allerdings deutlich an und WTI drehte zwischenzeitliche ins Plus, um abschließend mit einem leichten Tagesminus den Handel zu beenden.

Nach der erfolgreichen Bodenbildung zu Beginn der Handelswoche besteht in den kommenden Tagen die Chance, die eingeleitete Aufwärtsbewegung weiter fortzusetzen. Auf der Oberseite ergeben sich bei 48,21 USD und bei 49,38 USD entsprechende Kursziele. Auf der Unterseite bleibt der o.g. Unterstützungsbereich die entscheidende Handelsmarke. Sofern dieser Bereich nachhaltig bearish getriggert wird, dürfte WTI die nächste übergeordnete Unterstützung bei 39,66 USD ins Visier nehmen. Hier befindet sich mit dem Tief vom 03. August dieses Jahres eine weitere entscheidende und psychologische Handelsmarke.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

45,77 USD

46,95 USD

45,63 USD

47,12 USD

43,15 USD

48,21 USD

41,67 USD

49,38 USD

39,66 USD

50,25 USD

Ausblick für WTI:

Nach der Erholung in der laufenden Handelswoche hängt die US-amerikanische Rohölsorte nun zwischen der 50er-EMA (rot gestrichelt) und der 200er-EMA (blau gestrichelt) in einer Seitwärtsrange fest. Die relevanten Kursmarken liegen hier bei 45,63 USD für die Unterseite und 47,12 USD für die Oberseite.

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Erst wenn WTI diese Konsolidierungsphase auflösen kann ergeben sich entsprechende Einstiegssignale auf der Long- und auf der Shortseite. Bis dato sollten Anleger eine Richtungsentscheidung abwarten, um am Ende nicht zu einer Entscheidung gezwungen zu werden. Darüber hinaus ist auf beiden Seiten das Bewegungspotenzial zunächst durch die o.a. Unterstützungen und Widerstände beschränkt. Daher ergibt sich im Vergleich zu den möglichen Chancen ein zu hohes Risiko, was grundsätzlich keine Basis für einen profitablen Handel darstellt.

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