Der weitere Kursverlauf im Währungspaar EUR/USD wird, wie alle anderen Assets auch, maßgeblich durch den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen entschieden. Für den Ausgang gibt es einige Szenarien die möglich sind und der Markt hat uns in der vergangenen Handelswoche und auch am gestrigen Handelstag einen Vorgeschmack darauf gegeben, wie die Reaktionen auf mögliche Wahlergebnisse ausfallen könnten. Was dann unterm Strich aber tatsächlich passiert, kann Stand heute Morgen natürlich nicht prognostiziert werden. Einen Matchplan sollten sich Anleger für den wichtigsten Tag des Jahres aber dennoch bereitlegen um auf viele Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Großwetterlage EUR/USD:
Mit dem Verlaufstief am 25. Oktober bei 1.0850 hat das Währungspaar EUR/USD ein neues übergeordnetes Tief generiert und befindet sich nun auf Wochenbasis in einem Abwärtstrend. Der übergeordnete Widerstandsbereich beginnend bei 1.1470 ist ebenfalls weiterhin intakt und mittlerweile ein gutes Stück entfernt.
Dass dieser Bereich bei dem derzeitigen Umfeld zeitnah gebrochen werden kann und damit ein langfristiges bullishes Signal geliefert werden kann, ist eher unwahrscheinlich. Hierfür wäre insbesondere ein Wahlsieg von Donald Trump in den kommenden Stunden eine entscheidende Voraussetzung. In der letzten Woche ließen sich mit zunehmender Unsicherheit über den Wahlausgang ein abwertender Dollar und damit steigende EUR/USD Notierungen feststellen. Sollte Trump morgen früh als Gewinner feststehen, stünde zunächst eine enorme Unsicherheit im Raum, die diese Entwicklung weiter befeuern dürfte.
Übergeordnete Marktsituation EUR/USD – 08. November 2016
Damit hat uns der Markt bereits eine wichtige Erkenntnis im Vorfeld der Wahl gegeben. Der EInzug von Donald Trump ins Weiße Haus dürfte zu fallenden Notierungen beim US-Dollar führen. Bei einem Clinton-Sieg wäre logischerweise Gegenteiliges der Fall.
Eine Leitzinsanhebung durch das FED im Dezember stünde dann ebenso so gut wie fest, was dem Greenback zu einem weiteren Aufschwung verhelfen dürfte.
Für den Wahlsieg Hillary Clinton´s gibt es allerdings drei Alternativen, die ganz unterschiedlich auf die Märkte und auch den USD wirken könnten. Am liebsten wäre den Märkten wohl ein deutlicher Sieg Clinton´s und ein Repräsentantenhaus in republikanischer Hand. Damit hätte Clinton keine freie Bahn und kann politische und wirtschaftliche Entscheidungen mit einer starken Tragweite nicht ohne weiteres allein durchsetzen. Ein Prozess, den die Märkte und auch der USD begrüßen dürften.
Ein zu deutlicher Sieg für die Demokratin und ein demokratisches Repräsentantenhaus dürften eher für Skepsis, Vorsicht und Unsicherheit sorgen. Was das bedeutet haben wir in der vergangenen Handelswoche bereits gesehen.
Bleibt abschließend nur noch ein Clinton-Sieg der am Ende doch wieder Donald Trump auf den Plan ruft. Ein Sieg der so knapp ist, dass die angedrohte Anfechtung des Wahlergebnisses, eine erneute Auszählung und ein Weichkochen der E-Mail Affäre Realität werden. Sogar Spekulationen über einen Einfluss Russlands auf das Wahlergebnis kursierte kurzfristig in den Medien.
Ein solches Szenario brächte das Höchstmaß an Unsicherheit mit sich und dürfte darüber hinaus die längste Phase der Unwissenheit mit sich bringen und damit für die Finanzmärkte und den USD am gefährlichsten sein. Hiervon dürfte auch das Währungspaar EUR/USD stark profitieren.
Nicht jedes von den o.g. Szenarien ist unbedingt wahrscheinlich aber dennoch haben alle ihre Daseinsberechtigung und sollten in den Überlegungen der Anleger eine entsprechende Rolle spielen. Glaubt man den Umfragen ist ein Wahlsieg von Hillary Clinton mit einem angemessenen Sicherheitspuffer am realistischsten. In diesem Fall dürfte das Währungspaar EUR/USD zeitnah wieder nach unten abdrehen und bei 1.1140 das temporäre Korrekturhoch gefunden haben.
Unterstützungen und Widerstände:
Unterstützungen
Widerstände
1,1026
1,1058
1,0983
1,1086
1,0936
1,1125
1,0882
1,1140
1,0850
1,1150
Ausblick für den EUR/USD:
Wie auch zum Schluss des gestrigen Handelstages dürfte die Volatilität zunächst gering sein. Dies ist allerdings abhängig von den ersten Prognosen zur morgigen US-Wahl.
Diese kommen in der Regel in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch und dürften erst zur Handelseröffnung am Mittwoch für reichlich Bewegung sorgen. Grundsätzlich ist im Falle eines Clinton-Sieges mit einer Wideraufnahme der Abwärtsbewegung zu rechnen. Kleinere Erholungsbewegungen ändern das technische Bild nicht und bieten lediglich günstigere Einstiegsmöglichkeiten sofern dieses Wahlergebnis eintritt.
Die 200er-EMA dürfte erst gecovered werden wenn Trump die Wahl beginnt. Im Verlauf des Handelstages ist ein Anstieg über dieses Kursniveau zunächst unwahrscheinlich.
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