Nachdem der Barrelpreis für WTI kurzzeitig über 52,- USD ansteigen konnte, setzten im bisherigen Wochenverlauf wieder fallende Notierungen ein. Ein nachhaltiger übergeordneter Ausbruch über die Nackenlinie konnte so nicht etabliert werden. Dabei belasteten im Wochenverlauf vornehmlich Lagerdaten des privaten American Petroleum Institute (API). Das API hatte am Dienstagabend einen Anstieg der landesweiten Rohölvorräte um 4,75 Millionen Barrel gemeldet. In der Vorwoche war ein Rückgang um 3,8 Millionen Barrel verzeichnet worden. Die Veröffentlichung der Lagerdaten der staatlichen EIA folgten am gestrigen Handelstag.

Übergeordnete Marktsituation WTI – 27.10.2016

Die technische Situation auf Wochenbasis bleibt weiterhin unverändert. Die Nackenlinie der inverses SKS-Formation konnte nicht nachhaltig überwunden werden und bleibt den Anlegern auf der Oberseite als entscheidender Widerstand treu. Weiteres Potenzial für Kursgewinne würde erst frei werden, wenn dieser Bereich getriggert werden könnte. Dass es nach dem temporären Fehlausbruch nun zu einem Rücksetzer kommt, ist dabei nur eine logische Konsequenz.

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Dieser Rücksetzer wird auch davon getragen, dass der derzeitige Angebotsüberhang wahrscheinlich nicht so schnell egalisiert werden kann wie zunächst angenommen. Eine bevorstehende Einigung der OPEC und weiterer erdölproduzierenden Länder wurde zunächst sehr positiv aufgenommen und mit deutlichen Kursanstiegen gewürdigt.

In den vergangenen Tagen machte sich aber an dieser Front Ernüchterung breit. Russland signalisiert lediglich die Förderquoten auf dem derzeitigen Niveau einfrieren zu wollen. Ferner besteht der Irak darauf von den Produktionskürzungen ausgenommen zu werden und verweist gleichzeitig darauf, dass die Einnahmen für eine Bekämpfung des Islamischen Staats benötigt würden. Selbiges gelte anhand der bisherigen Aussagen auch für Libyen, Nigeria und Venezuela. Darüber hinaus forderten einige dieser Staaten, die höheren eigenen Produktionsangaben als Berechnungs-Basis heranzuziehen und nicht die offiziellen Produktionszahlen. In diesem Falle wäre die OPEC-Produktion nochmals ca. 1 Mio. Barrel pro Tag höher als bislang ausgewiesen.

Am gestrigen Nachmittag wurde im offiziellen Ölmarktbericht des staatlichen US-Energieministeriums überraschenderweise ein Rückgang der Lagerbestände um 0,6 Millionen Barrel vermeldet. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg der Lagerbestände um 2,0 Millionen Barrel. Im Anschluss konnte WTI in einer ersten Reaktion zunächst wieder über 50,- USD ansteigen und notierte zwischenzeitlich bei 51,30 USD. Auch diese zwischenzeitliche bullishe Bewegung wurde im weiteren Handelsverlauf wieder abgegeben, sodass Anleger sich weiter mit fallenden Notierungen in den kommenden Wochen auseinandersetzen müssen.

Dabei dürfte zunächst die mittelfristige Abwärtstrendlinie im Fokus der Händler stehen. Diese impliziert einen Rücklauf bis auf 47,0 USD. Dort besteht dann die Chance die ursprüngliche Aufwärtsbewegung wieder aufzunehmen und einen weiteren Angriff auf die o.a. iSKS-Formation zu starten.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

49,05 USD

50,30 USD

48,25 USD

51,10 USD

47,00 USD

51,55 USD

46,75 USD

52,30 USD

44,40 USD

54,00 USD

Ausblick für WTI:

Die gestrige Tageskerze stellt auch auf mittlere Handelssicht kein positives Signal dar (schwarzer Pfeil). Dass die positive Nachricht in Form der Lagerbestände vom Markt im weiteren Handelsverlauf zügig kassiert wurde, stellt die Weichen für eine nach Süden gerichtete Handelsrichtung.

Dabei würde die 50er-EMA (rot gestrichelt) eine Zwischenstation darstellen. Im Anschluss dürfte allerdings ein Test der mittelfristigen Abwärtstrendlinie (schwarz) unausweichlich sein. Hier befindet sich zudem die 100er-EMA (gelb gestrichelt), was die Chancen für eine Stabilisierung nochmals erhöht.

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