Der japanische Yen scheint an der psychologisch wichtigen 100,- Yen- Marke die Grenze der Aufwertung gefunden zu haben. Zu Jahresanfang mussten für 1,- USD noch rund 120,- Yen gezahlt werden. Die japanische Währung wertete damit im Jahresverlauf um 17,5 Prozent gegenüber dem USD auf. Eine Entwicklung die der japanischen Wirtschaft und Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda ein Dorn im Auge ist. Daher werden von Seiten der japanischen Notenbank auch drastischere Maßnahmen in Erwägung gezogen.

Übergeordnete Marktsituation USD/JPY – 07.09.2016

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So äußerte sich Kuroda zumindest zu Beginn der laufenden Handelswoche: „Eine Reduzierung der lockeren Geldpolitik kommt nicht in Frage.“ Stattdessen sollen weitere Maßnahmen zur Stimulierung der Wirtschaft beschlossen werden, solange dies Vorteile habe. Es könnten laut Kuroda trotz möglicher Nachteile sogar drastische Maßnahmen gerechtfertigt sein.

Die Äußerungen Kurodas deuten darauf hin, dass die Bank of Japan ab einem Kurs von 100,- Yen zum USD keinen weiteren Spielraum mehr für eine zusätzliche Aufwertung sieht. Um das zu verhindern scheint man auch bereit, weitere geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen.

Die technische Situation stimmt mit dieser Annahme ebenfalls überein. Die in der letzten Handelswoche thematisierte Bodenbildung beim USD/JPY konnte durch Anstiege im Wochenverlauf und Notierungen über der 50er-EMA weiter verfestigt werden. Nach dem Test der 100,- Yen-Marke legte das Devisenpaar zwischenzeitlich bis auf 104,30 Yen zu und testete hierdurch den ersten wichtigen Widerstandsbereich. Dieser Widerstand ergibt sich aus der langfristigen Abwärtstrendlinie.

Um die Bodenbildung in den kommenden Tagen zu bestätigen wäre ein Tagesschlusskurs über der Abwärtstrendlinie erforderlich. Gelingt dem USD/JPY ein entsprechender Ausbruch, hätte das Devisenpaar zunächst Potenzial bis zum vorangehenden Korrekturhoch der Abwärtsbewegung bei 107,50 Yen anzusteigen.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen
Widerstände

101,75 Yen
102,67 Yen

101,60 Yen
103,00 Yen

101,05 Yen
103,44 Yen

100,93 Yen
103,80 Yen

100,- Yen
104,30 Yen

99,50 Yen
105,56 Yen

Ausblick für den USD/JPY:

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Im Stundenchart wird deutlich, dass sich das Devisenpaar mit einem bullishen Ausbruch über die Trendlinie in den letzten Tagen schwer getan hat. Durch den Kursverlauf zeichnete sich daher eine kurzfristige Topbildung an der Trendlinie ab. Der deutlich schwächere ISM-Dienstleistungsindex bestätigte diese Topformation im späten gestrigen Handel. Durch die Abwärtsbewegung wurde neben der 50er-EMA auch die Nackenlinie der SKS-Formation nach unten hin durchbrochen.

Auf der Oberseite ergibt sich für den Stundenchart derselbe Widerstandsbereich in Form der langfristigen Abwärtstrendlinie. Um diesen Widerstand erneut ins Visier zu nehmen müsste der USD/JPY allerdings zunächst die Nackenlinie wieder zurückerobern. Da sich zwischen der Nackenlinie und der übergeordneten Abwärtstrendlinie allerdings wenig Puffer befindet ginge dies grundsätzlich mit einem erneuten Test der Abwärtstrendlinie einher.