Mit dem GBP kam nach dem Brexit auch die europäische Gemeinschaftswährung deutlich unter Druck. Der mittelfristige Aufwärtstrend konnte in der Folge nicht mehr gehalten und im Verlauf der letzten Handelswoche auch nicht zurückerobert werden. Vielmehr stellt die derzeitige Erholungsbewegung ein Pullback an die untere Aufwärtstrendlinie dar. Sofern sich das Währungspaar nicht über diese hinaus kämpfen kann, besteht erhebliches Potenzial für einen bearishen Abpraller und eine erneute Abwärtsbewegung in der kommenden Woche.

Übergeordnete Marktsituation EUR/USD – 04.07.2016

Für das Devisenpaar dürften insbesondere zwei Fragen entscheidend sein: Wie entwickelt sich der amerikanische Arbeitsmarkt bzw. die amerikanische Wirtschaft und wie reagiert die europäische Zentralbank auf den Brexit und die weiter stagnierenden Verbraucherpreise?

Die erste Frage wird in am Freitag schon beantwortet werden können, wenn der US-Arbeitsmarktbericht für Juni veröffentlicht wird. Nachdem der Arbeitsmarktbericht für Mai deutlich unter den Erwartungen blieb und die Unsicherheit hinsichtlich des Referendums in Großbritannien zunahm, distanzierte sich das FED um ihre Präsidentin Janet Yellen kurzfristig von einer Zinserhöhung im Juni. Dies sorgte dafür, dass der EUR/USD sich weiterhin im Aufwärtstrend halten konnte.

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Dieser Aufwärtstrend ist im Zuge des Brexit´s und ohne Einwirkung der Notenbanken bearish aufgelöst worden.

Die Notenbanken werden in Zukunft aber wieder verstärkt in den Fokus rücken. Seit einiger Zeit gibt es Gerüchte, dass die Bank of Japan weitere geldpolitische Lockerungen umsetzen wird. Dabei ist insbesondere eine Verschmelzung von Geld- und Fiskalpolitik anzunehmen. Auch die Bank of England hat angekündigt, den Leitzins von 0,5 Prozent auf 0,25 Prozent senken zu wollen. Das GBP kam dadurch weiter unter Druck. Mario Draghi hat zwar bislang keine Ankündigungen verlauten lassen, aber auch er hat klar gemacht, dass die EZB bereit ist zu intervenieren und einzugreifen. Sollte eine neue Runde in der globalen Währungsabwertung gestartet werden, bliebe der EZB auch keine andere Möglichkeit, als die geldpolitischen Lockerungen zu verstärken, da ein starker Euro für steigende Verbraucherpreise Gift ist (→ keine Importinflation).

Auf Tagesbasis bietet der Chart des Devisenpaares EUR/USD ebenfalls Potenzial für weitere Kursrückschläge nach dem Brexit. Nachdem der Aufwärtstrend durch den Sell-Off nach dem Brexit bearish aufgelöst worden ist, läuft derzeit eine Pullbackbewegung an die untere Aufwärtstrendlinie.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

1.1112

1.1169

1.1072

1.1191

1.1024

1.1235

1.0969

1.1180

1.0934

1.1304

Ausblick für den EUR/USD:

Um die Erholung beim EUR/USD weiter fortzusetzen, muss das Währungspaar zunächst einen massiven Widerstandsbereich überwinden. Dieser besteht aus der schwarz eingezeichneten übergeordneten Aufwärtstrendlinie, zwei temporären Tiefpunkten aus Juni sowie der 20er, 50er, 100er und 200er-EMA. Diesen Bereich im ersten Versuch zu überwinden wäre ein sehr starkes Signal des Bullenlagers und ist in der jetzigen Situation eher unwahrscheinlich. Dass das Währungspaar zunächst einen bearishen Abpraller an dieser Clusterzone vollzieht ist als wahrscheinlicher einzustufen und sollte dazu führen das Anleger in der kommenden Woche Shortpositionen präferieren.

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Das o.a. Szenario ist trotz des Aufwärtstrends im M30-Chart zu bevorzugen. Normalerweise gilt an der Börse „The Trend ist your Friend“. Das gilt aber auch nur wenn die übergeordneten Trendstufen mitspielen. Dies ist aufgrund der o.a. Clusterzone in diesem Fall nicht gegeben und ein Trendbruch im Wochenverlauf ist wahrscheinlich. Zuvor besteht zumindest die Möglichkeit, dass die obere Begrenzung des Trendkanals nochmals getestet wird. Spätestens dann dürften sich aber fallende Notierungen beim EUR/USD einstellen.

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