RoboForex DAX Analyse – Starker Euro drückt den DAX ins Wochenminus

Nachdem der deutsche Leitindex bis zum 22. April auf bis zu 10.600 Punkte angestiegen ist, ging es in der vergangenen Handelswoche wieder deutlicher Richtung Süden. Die 10.000 Punkte-Marke konnte auf Wochensicht gerade noch gehalten werden. Die wichtige Unterstützung bei 10.150 Punkten konnte hingegen nicht verteidigt werden.

Marktsituation DAX – 01.05.2016

„Wie gewonnen so zerronnen“ lautet ein bekanntes Sprichwort außerhalb der Börsenwelt. Dabei trifft es diesmal besonders gut auf die vergangene Handelswoche beim deutschen Leitindex und andere europäische Indizes zu. Nachdem die 10.150 Punkte-Schwelle endlich überwunden werden konnte und weitere Anstiege bis auf 10.600 Punkte folgten, konnte es vielerorts eigentlich nur noch weiter nach oben gehen. Ein neuer Bullenmarkt schien bereits eine ausgemachte Sache. An der Börse gibt es aber bekanntlich nicht nur den Weg nach oben sondern auch den Weg nach unten und dieser Weg wurde letzte Woche erneut vom DAX eingeschlagen. Dabei fiel der DAX auch unter die wichtige Unterstützung bei 10.150 Punkten. Um diese Marke zu überwinden, waren einige Anläufe für den DAX notwendig. Als Unterstützung konnte diese Schwelle allerdings nicht besonders lange fungieren. Die 200er-EMA wurde dabei ebenfalls recht schnell auf der Oberseite zurückgelassen. Immerhin konnte noch die psychologische 10.000er-Marke bis zum Handelsschluss verteidigt werden.

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Aus wirtschaftlicher Sicht lassen sich für diese Entwicklung zunächst zwei Gründe anführen. Zunächst die Entscheidung des FED, die amerikanischen Leitzinsen bei 0,15-0,5% zu belassen. Diese Entscheidung sorgte für einen schwächer werdenden USD und damit einem stärkeren Euro im Währungspaar EUR/USD. Ein starker EUR ist zwar für den Import gut (es müssen weniger Euro für amerikanische Produkte gezahlt werden), für den exportlastigen DAX stellt eine starke Währung allerdings eine Belastung dar.

Entgegen der Erwartungen des Marktes hat die Bank of Japan keine weiteren geldpolitischen Stimuli beschlossen. Dies führte ebenso zu leichteren Notierungen bei den weltweiten Indizes. Auch der Rückgang der europäischen Verbraucherpreise um 0,2% kam am Freitag belastend hinzu. Es zeigt sich mehr und mehr, dass die Maßnahmen der Notenbanken nicht den gewünschten Erfolg bringen. Dies führt zu weiterer Unsicherheit an den Märkten und Unsicherheit ist kein geeignetes Fundament für steigende Kurse.

Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

10.025

10.180

9.990

10.355

9.960

10.525

9.905

10.650

9.750

10.875

9.440

11.430

Ausblick für den DAX:

Das Kursziel bei 10.850 Punkten konnte in der vergangenen Handelswoche logischerweise nicht erreicht werden. Vielmehr setzte der DAX zu einer erneuten Korrektur an. Anhand des Tagescharts lässt sich aber erkennen, dass die angelaufene Korrektur durchaus als gesund bezeichnet werden kann. Darüberhinaus gibt es beim deutschen Leitindex noch einige Unterstützungslevel von denen eine erneute bullishe Bewegung gestartet werden kann. Hierfür bietet das 50er-Retracement der Aufwärtsbewegung bei ca. 9.950 Punkten eine entsprechende Möglichkeit. Gleichzeitig verlaufen in diesem Bereich die 50er-EMA (rot gestrichelt) sowie die 100er-EMA (gelb gestrichelt). Diese EMA´s sind in Verbindung mit dem o.g. Retracement eine starke Unterstützung und sollten den Markt zu einer zwischenzeitlichen Reaktion zwingen. Auch darunter bieten weitere Retracements entsprechende Einstiegsmöglichkeiten für ein Long-Setup.

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Auf dem kurzfristigeren Stundenchart sehen wir, dass der DAX die Aufwärtsbewegung in Form einer bullishen Flagge korrigiert. Am Freitag führte die untere Flaggen-Begrenzung zu einer ersten Reaktion. Zu Wochenbeginn ist daher eine kurzzeitige Erholung beim DAX zu erwarten, da der deutsche Leitindex zumindest kurzfristig überverkauft ist. Dennoch sollte das derzeit vorherrschende bearishe Momentum nicht außer Acht gelassen werden. Long-Einstiege sind daher nur bei entsprechenden Umkehrformationen und nur mit engen Stops zu handeln.

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Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Montag, 02. Mai 2016:

In der Nacht von Samstag auf Sonntag standen bereits die ersten wichtigen Wirtschaftsdaten aus China auf dem Plan. Um 03:00 Uhr wurde der chinesische ISM-Einkaufsmanagerindex für April veröffentlicht. Nach einem Wert von 50,2 im März ist für April ein Anstieg um 0,2 auf 50,4 gemessen worden. Dies ist ein Signal dafür, dass sich der chinesische Wirtschaftsraum weiter stabilisiert. In der Nacht von Sonntag auf Montag geht es um 03:45 Uhr mit chinesischen Wirtschaftsdaten weiter. Dann wird der Caixin China PMI für April bekannt gegeben. Der PMI ist ein zusammen gesetzter Indikator, der einen Überblick über die Wirtschaftsaktivität des produzierenden Gewerbes geben soll, und dient als Leitindikator für die gesamte Wirtschaft. Nach einem Wert von 49,7 im März wird für April ein leichter Anstieg auf 49,9 erwartet. Um 09:55 Uhr geht es mit deutschen Einkaufsmanagerzahlen weiter. Der deutsche Herstellungs-Einkaufsmanagerindex wird im April bei 51,9 Punkten erwartet. Im März lag der GER-PMI ebenfalls bei 51,9 Punkten. Der amerikanische Einkaufsmanagerindex folgt um 16:00 Uhr MEZ. Nach einem Wert von 51,8 Punkten im März prognostizieren die Analysten für April einen leichten Rückgang um 0,3 Punkte auf 51,5 Punkte.

Dienstag, 03. Mai 2016:

Am Dienstag sind die japanischen Börsen aufgrund des dortigen Verfassungstages geschlossen. Für den Forex-Bereich sind am Dienstag lediglich die britischen Einkaufsmanagerzahlen interessant, da diese eventuell Kursbewegungen beim GBP auslösen können. Nach 51,0 Punkten im März wird der britische Einkaufsmanagerindex im April bei 51,2 Punkten erwartet.

Mittwoch, 04. Mai 2016:

Am Mittwoch sind die japanischen Börsen feiertagsbedingt erneut geschlossen. Weiterhin stehen am Mittwoch Arbeitsmarktdaten aus den USA im Fokus der Anleger. Um 14:15 Uhr wird die Veränderung der ADP Non-Farm-Arbeitsplätze für April bekannt gegeben. Diese Veröffentlichung ist zwei Tage vor der Regierungsveröffentlichung eine gute Vorhersage für die Non-Farm Lohnlisten der Regierung. Nach einer Schaffung von 200.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im März wird für April eine Schaffung von 194.000 neuen Stellen prognostiziert. Die Zahlen wären somit leicht rückläufig aber weiterhin im Rahmen. Seit November korrelieren die Prognosen um 192.000 und konnten zumeist im Anschluss übertroffen werden. Weniger als 194.000 neue Stellen wurden zuletzt im Oktober 2015 (182.000) verzeichnet. Daher ist es durchaus möglich, dass die Prognosen auch im April wieder übertroffen werden. Wie die Börsen damit umgehen, ist allerdings nicht zu prognostizieren. Um 16:00 Uhr folgen zudem Zahlen zum amerikanischen ISM-Dienstleistungsindex für April. Nach einem Wert von 54,5 Punkten im März gehen die Analysten von keiner Änderung und erneut von einem Wert bei 54,5 Punkten aus.

Donnerstag, 05. Mai 2016:

Auch am Donnerstag sind die japanischen Börsen aufgrund eines Feiertags geschlossen. Diese sind erst am Freitag wieder geöffnet. Je nach Handelsverlauf unter der Woche kann es am Freitag beim Nikkei demnach zu stärkeren Bewegungen kommen. Für die Forex-Händler könnte erneut der GBP interessant werden. Um 10:30 Uhr werden Zahlen zum Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Nach 53,7 Punkten im März prognostizieren die Analysten für April eine leichte Reduzierung auf 53,5 Punkte.

Freitag, 06. Mai 2016:

Am Freitag steht abermals der amerikanische Arbeitsmarkt im Fokus. Neben den Non-Farm-Payrolls für April wird auch die US-Arbeitslosenquote im April veröffentlicht. Den Anfang machen allerdings die Non-Farm-Payrolls um 14:30 Uhr MEZ. Die Non-Farm Payrolls geben die Veränderung über die Anzahl der Angestellten während des letzten Monats in allen Nicht-Landwirtschaftlichen Betrieben an. Die Gesamtzahl der Nicht-Landwirtschaftlichen Erwerbsfähigkeitsänderung machen ca. 80 Prozent der Arbeiter aus, die das gesamte BIP der USA produzieren. Experten erwarten einen Anstieg der Gehaltsabrechnungen für April von 203.000. Im Vormonat wurde noch ein Anstieg von 215.000 verzeichnet. Um 16:00 Uhr folgt dann die Arbeitslosenquote der USA. Hier erwarten die Experten keine Veränderung und einen Verbleib der Arbeitslosenquote bei 5 Prozent.

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.