Der DAX legte gleich zu Wochenbeginn den Rückwärtsgang ein und verabschiedete sich somit von der Möglichkeit, die 10.100 Punkte-Marke nachhaltig zu überwinden. Das Vorwochenhoch bleibt somit vorläufig eine nicht zu überwindende Hürde, an der sich der DAX die Zähne auszubeißen droht. Auch die zur Wochenmitte angelaufene Erholung konnte nicht bis zum Wochenschluss fortgeführt werden. Daher wird es immer wahrscheinlicher, dass der DAX bei 10.100 Punkten sein mittelfristiges Zwischenhoch gefunden hat.

Marktsituation DAX – 10.04.2016

Der Wochenstart beim DAX war zunächst durch erhebliche Kursverluste gekennzeichnet. Nachdem die kurze Aufwärtsbewegung bei 9.900 Punkten ihr Ende fand, ging es in der Spitze um gute 400 Punkte nach unten bis auf 9.500 Punkte. Hier setzte zur Wochenmitte zunächst eine kurze Erholung ein bevor die eingeleitete Abwärtsbewegung wieder aufgenommen wurde. Der eingezeichnete Unterstützungsbereich bei 9.577 Punkten wurde somit nur kurz unterschritten bevor eine kurze Erholung einsetzen konnte. Dieses Szenario wurde in der vergangenen Handelswoche bereits angesprochen und ist nach dem vierfach bestätigten Zwischenhoch bei 10.100 Punkten nicht überraschend. Die Redensart „Was nicht steigen kann muss fallen“ ist durch den DAX in der vergangenen Handelswoche demnach mustergültig untermauert worden.

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Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

9.500

9.675

9.440

9.755

9.392

9.900

9.330

10.115

9.275

10.180

9.120

10.400

Ausblick für den DAX:

Nach dem Bruch des Trendkanals erfolgte in den ersten Handelsstunden der vergangenen Handelswoche die passende Pullbackbewegung bis auf 9.900 Punkte bevor der DAX eine dynamische Abwärtsbewegung vollzog. Diese Pullbackbewegung wurde in der Analyse vom 03. April bereits thematisiert und bot eine gute Opportunität für einen Shorteinstieg. Die Kursziele bei 9.577/ 9.500 und 9.400 stellten im Vergleich zu einem möglichen SL bei 10.100 ein angemessenes Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) dar. Nachdem der deutsche Leitindex auf das Bewegungstief bei 9.500 Punkten eine kurze Erholung folgen ließ, stellt die Abarbeitung des Unterstützungsbereiches bei 9.400 Punkten den nächsten Punkt auf der Agenda dar. Ob dieser Punkt am Donnerstag mit dem Erreichen des Zwischentiefs bei 9.445 Punkten bereits erfüllt ist, muss sich am Montag mit der Handelseröffnung erst noch zeigen.

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Auf dem kurzfristigen M30-Chart ergibt sich zudem die Chance auf eine inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation. Um dieses Szenario zu erfüllen, müsste der DAX zur Handelseröffnung am Montag zunächst etwas leichter notieren und bis in den Bereich bei 9.500 Punkten zurückfallen. Von dort sollte der DAX dann über die Nackenlinie der iSKS bei ca. 9.700 Punkten ansteigen und einen etwas dynamischeren Anstieg vollziehen, um diese Trendwendeformation und damit eine temporäre Bodenbildung zu bestätigen. Sollte diese Wendeformation nicht erfüllt werden, würden die Kursmarken bei 9.392, 9.275 und 9.120 Punkten als nächste Kursziele auf der Agenda der Anleger stehen.

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Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Montag, 11. April 2016:

Am Montag stehen hauptsächlich Daten aus dem chinesischen Wirtschaftsraum auf dem Plan der Anleger. In der Nacht von Sonntag auf Montag werden um 03:30 Uhr Zahlen zum chinesischen Verbraucherpreisindex (CPI) veröffentlicht. Im Februar ist bei den Verbraucherpreisen ein Anstieg von 2,3 Prozent verzeichnet worden. Im März wird die Teuerungsrate bei 2,5 Prozent erwartet. Das CPI misst den Preisunterschied aus der Perspektive des Verbrauchers. Es ist ein Schlüsselweg um Unterschiede bei Erwerbstrends und Inflation in China zu messen. Wichtige Wirtschaftsdaten aus dem europäischen und amerikanischen Wirtschaftsraum stehen am Montag nicht auf der Agenda.

Dienstag, 12. April 2016:

Am Dienstag folgen Erzeugerpreise aus Deutschland und Großbritannien. Bei den kommenden Zahlen für Deutschland handelt es sich lediglich um die endgültige Bestätigung der zuvor prognostizierten Daten. Dabei wird erwartet, dass die Prognose vom 30.03 bei 0,8 Prozent bestätigt wird. Die Veröffentlichung der Zahlen erfolgt um 08:00 Uhr vor Börsenbeginn. Die Zahlen zu den britischen Verbraucherpreisen für März werden um 10:30 Uhr bekannt gegeben. Hierbei handelt sich um eine erste Prognose und keine Bestätigung wie bei den deutschen Werten. Nach einem Anstieg der Verbraucherpreise um 0,3 Prozent im Februar wird für März ein Anstieg in Höhe von 0,4 Prozent prognostiziert.

Mittwoch, 13. April 2016:

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch stehen zunächst wieder Daten aus China auf dem Plan. Um 04:40 Uhr werden Zahlen zur chinesischen Handelsbilanz veröffentlicht. Im Anschluss folgen Daten zu den Ex- und Importen des chinesischen Wirtschaftsraums. Im Vormonat war bei den Ex-und Importen ein deutlicher Rückgang verzeichnet worden. So ging der Export um gute 25 Prozent zurück, während die Importe um knappe 14 Prozent rückläufig waren. Für März wird ein Überschuss der chinesischen Handelsbilanz von 30,85 B. erwartet. Bei den Exporten wird im Vergleich zum Februar wieder mit einem Wachstum von 2,5 Prozent gerechnet. Die Importe werden mit einem erneuten Rückgang von 10,2 Prozent erwartet. Am Nachmittag folgen um 14:30 Uhr Zahlen zum Erzeugerpreisindex und den Einzelhandelsumsätzen aus den USA. Der Erzeugerpreisindex wird nach einem Rückgang um 0,2 Prozent im Februar wieder positiv erwartet. Für März wird eine Steigerung der Erzeugerpreise von 0,3 Prozent erwartet. Bei den Einzelhandelsumsätzen ist von einer ähnlichen Entwicklung auszugehen. Nach -0,1 Prozent im Februar wird im März ein Anstieg von 0,4 Prozent von den Analysten erwartet.

Donnerstag, 14. April 2016:

AmDonnerstag steht die Bestätigung der europäischen Verbraucherpreise auf der Agenda der Anleger. Eine erste Prognose wurde am 30.03. veröffentlicht und betrug -0,1 Prozent. Da es sich bei den Zahlen am Donnerstag lediglich um eine Bestätigung der Prognose handelt, ist um 11:00 Uhr keine große Abweichung zu erwarten. Sollte es dennoch zu einer Abweichung kommen, sind starke Bewegungen beim EUR/USD sowie den europäischen Indizes in Aussicht zu stellen. Um 13:00 Uhr folgt der Zinsentscheid der britischen Notenbank „Bank of England“ (BoE). Die Analysten nehmen keine Abweichung zum bisherigen Zinssatz von 0,5 Prozent an. Sollte die BoE wider Erwarten den Zinssatz verändern, wären massive Kursschwankungen beim GBP die Folge. Um 14:30 Uhr folgt die Veröffentlichung der Kern-Verbraucherpreise aus den USA für März. Der Index der Verbraucherpreise (CPI) misst den Unterschied im Preis von Waren und Servicen mit Ausnahme von Lebensmitteln und Energien. Nach einem Anstieg von 0,3 Prozent im Vormonat wird für März ein Anstieg um 0,2 Prozent erwartet.

Freitag, 15. April 2016:

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag stehen zunächst wieder Daten aus China auf dem Plan. Um 04:00 Uhr werden Zahlen zum chinesischen BIP veröffentlicht. Dabei wird mit einem Anstieg von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Weiterhin werden aktuelle Zahlen zur chinesischen Industrieproduktion um 04:00 Uhr vermeldet. Nach einem Anstieg von 5,4 Prozent im Vormonat wird für März ein Anstieg von 5,9 Prozent erwartet. Da die Sorge um China und die Weltwirtschaft durch positive Daten in der vergangenen Handelswoche etwas abgenommen hat könnte sich hier eine positive Entwicklung fortsetzen. Die Alternative wäre eine negative Überraschung und ein sehr volatiler Handelsschluss am Freitag. Inwieweit die offiziellen Daten allerdings als Maßstab herangezogen werden können, muss jeder langfristig orientierte Anleger für sich selber entscheiden.

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.