Nachdem die EZB und das FED ihre Notenbanksitzungen abgehalten haben und in den letzten Handelswochen ordentlich Bewegung im Markt war, legte der deutsche Leitindex in der vergangenen Handelswoche eine kurze Pause ein. Neue stabile Hochpunkte konnten im Rahmen des Aufwärtstrends nicht erreicht werden. Vielmehr tendierte der DAX seitwärts in einer 350-Punkte-Range. Dies wirft die Frage auf, ob der deutsche Leitindex sein Bewegungshoch zunächst bei 10.120 Punkten erreicht hat.

Marktsituation DAX – 28.03.2016

Der deutsche Leitindex lieferte in der vorangegangenen Handelswoche keine neuen wesentlichen Erkenntnisse. Der Aufwärtstrend ist zwar weiterhin intakt, konnte jedoch nicht weiter ausgebaut werden. Das Vorwochenhoch bei 10.070 Punkten konnte genauso wenig überwunden werden wie die 50er-EMA auf der Shortseite. Vielmehr verharrte der DAX zwischen 10.070 und 9.750 Punkten und akzeptierte damit das Vorwochenhoch sowie das Vorwochentief. Eine Verschnaufpause nach den turbulenten Wochen kommt dabei nicht sonderlich überraschend. Dies spiegelt auch die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer in Bezug auf die Entscheidungen der Notenbanken wider. Am Markt herrscht noch Uneinigkeit darüber, wie auf die Lockerungen der EZB und des FED reagiert werden soll. Ob die Entscheidungen positiv oder negativ aufzufassen sind, wird sich erst in den nächsten Wochen entscheiden. Als Privatanleger kann man sich von diesen Gedankengängen allerdings frei machen. Für diese Händlergruppe gilt es abzuwarten, wie sich das Smart-Money entscheidet und diese Entscheidung im Chart zu erkennen.

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Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

9.843

9.925

9.820

9.960

9.750

10.070

9.577

10.115

9.392

10.170

9.330

10.235

Ausblick für den DAX:

Trotz der Verschnaufpause in der vergangenen Handelswoche bleibt der Trendkanal weiterhin intakt. Auf der Unterseite bilden die 50er-EMA sowie die untere Trendlinie eine markante Unterstützung. Hinzu kommt, dass sich in diesem Bereich (zwischen 9.750-9.780 Punkten) zwei temporäre Tiefpunkte befinden, die dem Unterstützungsbereich eine noch größere Priorität beimessen. Sollte der DAX unter diesen Bereich fallen, müssten weitere Abgaben eingeplant werden. Gleichzeitig würde sich eine Trade-Chance auf der Shortseite eröffnen.

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Eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung ist erst über 10.120 Punkten zu erwarten. Die 200er-EMA wäre dann ein Zwischenziel für einen Anstieg bis in die eingezeichnete Zielzone bei 10.500 Punkten.

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Auf dem kurzfristigeren M30-Chart lässt sich die oben angesprochene Seitwärtsphase der vergangenen Handelswoche nochmal gut verdeutlichen. Der kurzfristige Trend ist dabei abwärts gerichtet. Ein Anstieg über die Marke bei 9.925 Punkten wäre zu Beginn der kommenden Handelswoche ein bullishes Signal, um den seit Donnerstag anhaltenden Abwärtstrend vorzeitig auf neutral zu stellen.

Sollte dies dem deutschen Leitindex nicht gelingen und die Abwärtstrendlinie (rot gestrichelt) nicht überwunden werden können, müssten sich die Anleger zunächst auf einen Test der 50er-EMA und Tiefpunkte auf der Shortseite einstellen.

Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Dienstag, 29.03.2016

Der Dienstag ist nach dem Osterwochenende der erste Handelstag der kommenden Woche. In der Nacht von Montag auf Dienstag stehen um 0:30 Uhr Daten zu den Haushaltsausgaben in Japan auf dem Programm. Diese Daten messen die Gesamtausgaben der Haushalte und sind ein Indikator für das Wirtschaftswachstum in Japan. Die Prognose liegt bei einem Rückgang der Haushaltsausgaben von 1,5 Prozent. Im Vorjahr minderten sich die Ausgaben noch um 3,1 Prozent. Um 15:00 Uhr wird weiterhin das CB-Verbrauchervertrauen (Mrz) aus den USA veröffentlicht. Das CB-Verbrauchervertrauen ist ein leitender Indikator, da es die Verbraucherausgaben und damit die Gesamtaktivität der Wirtschaft prognostiziert. Nach zuvor 92,2 wird nun ein leichter Anstieg auf 94,0 erwartet.

Mittwoch, 30.03.2016

Den Anfang macht am Mittwoch der deutsche Verbraucherpreisindex um 13:00 Uhr. Dieser wird nach zuvor 0,4 Prozent für Februar bei 0,5 Prozent erwartet.Direkt im Anschluss folgen Arbeitsmarktdaten aus den USA. Um 13:15 Uhr werden die ADP non-farm Arbeitsplätze veröffentlicht. Nach zuvor 214K im Februar wird für März eine Schaffung neuer Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft von 194K erwartet.

Donnerstag, 31.03.2016

Am Donnerstag folgen auch Arbeitsmarktdaten aus Deutschland. So wird um 08:55 Uhr die Veränderung der Arbeitslosenquote im März bekanntgegeben. Für März wird ein Rückgang von 6K erwartet. Im Februar konnte noch ein Rückgang von 10K verzeichnet werden. Um 09:30 Uhr wird das BIP von Großbritannien veröffentlicht. Am 25.02.2016 wurde diesbezüglich schon eine entsprechende Prognose veröffentlicht. Demnach lag das britische BIP bei 1,9 Prozent. Es wird erwartet, dass die endgültigen offiziellen Daten der zuvor aufgestellten Prognose entsprechen werden. Bewegung beim GBP sollte daher nur bei einer Abweichung eintreten. Im Anschluss wird um 10:00 Uhr der Verbraucherpreisindex der Euro-Zone für März veröffentlicht. Dass sich die geldpolitischen Lockerungen der EZB bereits zeigen, kann nicht erwartet werden. Daher wird im Jahresvergleich für den März erneut ein Rückgang der Verbraucherpreise von 0,1 Prozent erwartet. Im Februar ist noch ein Rückgang von 0,2 Prozent veröffentlicht worden. Um 14:45 Uhr folgt noch der Chicago-Einkaufsmanagerindex. Nach zuvor 47,6 wird für März ein Wert von 50,0 prognostiziert.

Freitag, 01.04.2016

Am Freitag stehen Einkaufsmanager- und US-Arbeitsmarktdaten im Fokus der Anleger. Zunächst werden in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Zahlen zum ISM-Einkaufsmanagerindex aus China veröffentlicht. Die ISM-Zahlen werden um 02:00 Uhr bekanntgegeben und bei 49,3 erwartet. Im Februar lag der ISM-Einkaufsmanagerindex noch bei 49,0. Um 02:45 Uhr folgt der Caixin China PMI, der im März bei 48,3 nach 48,0 zuvor erwartet wird. Der deutsche Herstellungs-Einkaufsmanagerindex wird kurz vor Börseneröffnung um 08:55 Uhr veröffentlicht. Nach einem Wert von 50,4 im Februar wird für März ein Wert von 51,1 und somit eine leichte Verbesserung prognostiziert. Die amerikanischen Non-Farm-Gehaltsabrechnungen für März folgen um 13:30 Uhr MEZ. Hier wird eine Minderung von 37.000 Stellen im Vergleich zum Februar erwartet. Im März sollen demnach 205.000 neue Angestelltenverhältnisse geschaffen worden sein. Diese Zahlen sorgen regelmäßig für starke Bewegungen an den Finanzmärkten und sollten im Handelsplan für die kommende Woche die entsprechende Beachtung finden. Der Einkaufsmanagerindex für die USA folgt um 15:00 Uhr und wird bei 51,0 erwartet. Im Februar wurde ein Wert von 49,5 ermittelt, was eine Verbesserung von 1,5 Punkten bedeuten würde. Sofern sich diese Zahlen bestätigen, sollte dies von den Märkten positiv aufgefasst werden.

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.