Auch in der vergangenen Woche hat die Geldpolitik der führenden Notenbanken eine wichtige Rolle für den DAX gespielt. Nach einem positiven Start in die Handelswoche folgte am Donnerstag die Ernüchterung. Das ansteigende Marktmuster beim deutschen Leitindex bleibt aber weiterhin intakt. Der steigende Euro sorgt aber für eine abflauende Dynamik und eine relative Schwäche gegenüber den US-Indizes.

Marktsituation DAX – 20.03.2016

Der deutsche Leitindex konnte zunächst positiv in die vergangene Handelswoche starten und die 100er-EMA überwinden. Im weiteren Handelsverlauf stellte sich dieser Verlauf allerdings als Fehlausbruch dar. Dies lag zum einen daran, dass diese Ausbruchsbewegung im weiteren Verlauf nicht dynamisch fortgesetzt werden konnte und zum anderen an dem Rückfall auf die 50er-EMA am Donnerstag. Dieser Abverkauf um 300 Punkte folgte auf die Zinsentscheidung des FED am Donnerstag. Der Leitzins wurde zwar wie erwartet nicht weiter angehoben aber die Aussicht für weitere Zinsanhebungen in 2016 wurde ebenfalls gedrosselt. Das Resultat: Der Euro zog weiter an und stieg zwischenzeitlich auf ein neues Wochenhoch. Da ein starker Euro für die deutsche Exportwirtschaft einen Belastungsfaktor darstellt, ging es in der Folge beim DAX deutlich nach unten. Dieser Verlust konnte in der verbleibenden Handelswoche auch nicht egalisiert werden, weshalb der eingezeichnete Widerstandsbereich weiterhin intakt bleibt.

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Unterstützungen und Widerstände:

Unterstützungen

Widerstände

9.895

9.960

9.820

10.070

9.750

10.115

9.572

10.170

9.392

10.235

9.330

10.440

Ausblick für den DAX:

Der DAX befindet sich weiterhin in dem seit Februar bestehenden Trendkanal. Eine Fortsetzung dieses Trendkanals ist grundsätzlich wahrscheinlicher als ein schneller Ausbruch aus dem Trendkanal. Wie oben bereits ausgeführt ist es relativ wahrscheinlich, dass zum Wochenbeginn zunächst die obere Trendkanallinie angelaufen wird. Sollte der Trendkanal darüber hinaus intakt bleiben, dürfte im Bereich der 200er-EMA dann ein erneuter Rückläufer einsetzen.

Bei einem bullishen Ausbruch aus dem Trendkanal ist davon auszugehen, dass die Aufwärtsbewegung sich beschleunigt. Bei einem Bruch der unteren Trendlinie erhöht sich Wahrscheinlichkeit für weitere Abgaben.

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Auf dem kurzfristigeren M30-Chart ergibt sich für den DAX ein zusätzliches Shortszenario. Auch in diesem Szenario besteht zu Wochenbeginn die Chance auf kurzfristig steigende Notierungen. Kurz vor der psychologischen 10.000 Punkte-Marke erhöht sich aber das Risiko für die Fortsetzung der Abwärtsbewegung von Donnerstag. In diesem Bereich befinden sich neben den beiden eingezeichneten Trendlinien auch temporäre Hoch- und Tiefpunkte vom vergangenen Mittwoch. Daher besteht durchaus die Möglichkeit, dass der DAX den Widerstandsbereich bei 10.070 Punkten nicht mehr erreicht und früher fallende Notierungen zu verzeichnen sind.

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Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Montag, 21.03.2016

Zum Wochenstart werden die Einflüsse aus Asien geringer ausfallen, da die Börse in Japan aufgrund eines Feiertages geschlossen bleibt. Im Euroraum stehen ebenfalls keine nennenswerten Wirtschaftsdaten an. Um 15:00 Uhr stehen lediglich Daten über die bestehende Veräußerung von Eigenheimen aus den USA für Februar auf dem Plan. Nach 5,47 M. im Januar wird für Februar eine Veräußerung von 5,4 M. Eigenheimen und somit ein leichter Rückgang erwartet.

Dienstag, 22.03.2016

Am Dienstag ist hauptsächlich der Vormittag entscheidend und könnte einiges an Bewegung nach sich ziehen. Um 9:30 Uhr wird zunächst der deutsche Herstellungs-Einkaufsmanagerindex (PMI) veröffentlicht. Der PMI misst das Aktivitätslevel der Erwerbsmanager im Produktionssektor und gibt Aufschluss über die Gesundheit des produzierenden Gewerbes. Nach einem Wert von 50,5 im Februar wird für den März zunächst eine Prognose von 50,8 und damit eine leichte Steigerung erwartet. Um 10:00 Uhr wird zudem der Ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht. Der Ifo-Geschäftsklimaindex beschreibt die wirtschaftliche Stimmung in der Eurozone und ist ein führender Indikator für die zukünftige Wirtschaftslage. Nach einem Wert von 105,7 im Februar wird für den März ein Wert von 105,9 prognostiziert. 30 Minuten später wird der Verbraucherpreisindex für Großbritannien veröffentlicht. Der VPI wird dabei unverändert bei 0,3 Prozent erwartet. Den Abschluss am Vormittag machen die ZEW-Konjunkturerwartungen um 11:00 Uhr. Hier wird für den März ebenfalls ein leichter Anstieg prognostiziert. Nach 52,3 im Februar wird der ZWE-Indikator im März bei 53,0 erwartet.

Mittwoch, 23.03.2016

Für den kommenden Mittwoch stehen wichtige Daten zum Immobiliensektor in den USA sowie die Veröffentlichung des Erdöllagerbestandes in den USA an. Um 15:00 Uhr erfolgt zunächst die Veröffentlichung der Zahlen zu den Verkäufen neuer US-Eigenheime im Februar. Die Analysten erwarten hier einen Verkauf von 510.000. Im Januar lagen die Verkäufe noch bei 494.000. Im Vergleich zum Vorjahr wird somit ein Rückgang von 9,2 Prozent kalkuliert. Der Erdöllagerbestand in den USA wird um 15:30 Uhr veröffentlicht. Der Erdöllagerbestand der EIA misst den wöchentlichen Anstieg der Fässer im Bestand von US-Unternehmen. In der Vorperiode wurde ein Anstieg von 1,317 M. verzeichnet.

Donnerstag, 24.03.2016

Der Donnerstag ist der letzte Handelstag bevor es in das verlängerte Osterwochenende geht. Um 08:00 Uhr stehen bereits Daten zum GfK Konsumklima in Deutschland an. Hier wird für den Folgemonat (April) der Wert unverändert bei 9,5 erwartet. Um 10:30 Uhr kommen Daten aus Großbritannien zu den Einzelhandelsumsätzen für Februar. Nachdem die Einzelhandelsumsätze im Januar noch um 2,3 Prozent ansteigen konnten wird für Februar ein Rückgang von 1,0 Prozent erwartet. Ein ähnliches Szenario zeichnet sich beim Auftragseingang für Kern-Gebrauchsgüter der USA um 13:30 Uhr ab. Im Januar konnten die Auftragseingänge um 1,7 Prozent anziehen. Für den Februar wird hingegen ein Rückgang von 0,2 Prozent erwartet. Bei der Kernrate werden Flugzeugbestellungen außen vor gelassen, da es sich hierbei um einen sehr volatilen Sektor handelt.

Freitag, 25.03.2016

Am Karfreitag sind die Börsen in Europa sowie den USA geschlossen. An den asiatischen Börsen wird dennoch gehandelt. Um 13:30 Uhr werden lediglich die endgültigen Zahlen zum BIP des 4. Quartals in den USA veröffentlicht. Hierbei wird keine Abweichung zur Prognose vom 26. Februar von 1,0 Prozent erwartet.

Alle Handelstermine finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.