Wochenausblick, 27. Juni 2016

Die Nachlese zum EU-Referendum Großbritanniens wird die Marktentwicklung in der neuen Börsenwoche bestimmen. Auch die Wahl in Spanien wird zu bewerten sein. Nebenbei werden eine Reihe von US-Immobiliendaten und Einkaufsmanagerindizes publiziert. Als Aktie der Woche werfen wir einen Blick auf Infineon Technologies.

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Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten

„Schwarzer Freitag“ an den Weltbörsen – DAX, Dow und Co. mit hohen Abverkäufen

Der DAX und andere Indizes in Europa und auch in Übersee verzeichneten nach dem Brexit-Votum große Kursverluste. Der DAX verlor in der Spitze mehr als 1.000 Indexpunkte. Er fiel am Freitag im Xetra-Handel zwischenzeitlich bis auf 9.226,15 Punkte und schloss mit 9.557,16 Indexpunkten und -6,82 Prozent. Der XDAX stand um 22:15 Uhr bei 9.490,17 Punkten. Die größten Abgaben hatten die Leitindizes aus Griechenland, Italien und Spanien zu verzeichnen – sie verloren zweistellig. An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handelstag mit 17.400,75 Punkten, die Rekordmarke liegt bei 18.351,36 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.285,701 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.037,41 Zählern, der Rekord beträgt 2.134,72 Punkte. Der Euro notierte nach US-Börsenschluss bei 1,1117 US-Dollar. Eine Feinunze Gold war am Spotmarkt für 1.315,75 US-Dollar zu haben, Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im August-Kontrakt 48,41 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future notierte am Freitag an der EUREX mit einem Schlusskurs von 165,62 Zählern. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei -0,05 Prozent. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (1,56 Prozent Rendite) liegt derzeit bei 161 Basispunkten. Bundesanleihen rentieren bis zu einer vierzehnjährigen Laufzeit mit Negativrenditen. Die Brexit-Entscheidung löste einen Run auf deutsche Staatsanleihen aus und drückte die zehnjährige Rendite zeitweise auf ein Rekordtief von -0,17 Prozent. In der neuen Handelswoche begibt die Finanzagentur des Bundes am Montag, den 27. Juni Geldmarktinstrumente (Bubill) mit einer zweijährigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 1,5 Mrd. Euro (Neuemission).

BREXIT noch nicht voll eingepreist

„Die EU hat plötzlich 65 Millionen Verbraucher weniger – ein historisches Event dieser Art ist mit einem eintägigen Kursabschlag an den Börsen nicht erledigt“, meint Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker.

„Volatilität und weitere Abverkäufe sind in den nächsten Tagen und Wochen wohl noch zu erwarten“, so die Meinung des Börsenexperten.

„Die gegenwärtige Marktsituation nach dem Brexit halte ich für noch nicht 100 Prozent eingepreist“, führt Friczewsky aus.

Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten

In der Nacht zum Montag werden um 00:45 Uhr die neuseeländischen Handelsbilanzdaten für den Mai erwartet. Um 08:00 Uhr werden die britischen Hauspreise für den Juni und die deutschen Importpreise für den Mai ausgewiesen. Um 10:00 Uhr werden für die Eurozone die Privatkredite und die Geldmenge M3 im Mai publiziert. Um 14:30 Uhr wird die US-Güterhandelsbilanz für den Mai veröffentlicht. Um 15:45 Uhr folgen die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor und gesamt (composite) für den Juni sowie die Ankaufvolumina der EZB für Staats- und Unternehmensanleihen, Pfandbriefe und ABS. Ab 17:00 Uhr kann man mit weiteren Ergebnissen des Fed-Bankenstresstests aus den USA rechnen (Teilergebnisse wurden schon in der Vorwoche publiziert). Rund 20 Unternehmen publizieren die neuesten Zahlenwerke, darunter Nova Gold Resources (CA). Im portugiesischen Sintra beginnt die bis zum Mittwoch andauernde EZB-Konferenz.

Am Dienstag werden um 08:45 Uhr das französische Verbrauchervertrauen für den Juni und um 09:00 Uhr die spanischen Einzelhandelsumsätze für den Mai ausgewiesen. Um 10:00 Uhr folgen das italienische Verbrauchervertrauen und Geschäftsklima für den Juni. Um 14:30 Uhr stehen das US-BIP und die persönlichen Konsumausgaben für das erste Quartal auf der Agenda. Um 14:55 Uhr folgen die US-Redbook-Einzelhandelsumsätze der Woche und um 15:00 Uhr der Case-Shiller-Hauspreisindex für den Monat April. Um 16:00 Uhr stehen mit dem Richmond-Fed-Index für das verarbeitende Gewerbe im Juni und dem US-Verbrauchervertrauen des Conference Boards für den Juni nochmals US-Daten zur Marktbewertung an. Nach US-Börsenschluss werden um 22:30 Uhr noch die API-Rohöllagerbestandsdaten der Woche ausgewiesen. Etwa 30 Konzerne veröffentlichen ihre Quartalsberichte und Jahresergebnisse, darunter Nike (USA) und FactSet Research (USA). Am Nachmittag beginnt der EU-Gipfel, der bis zum Mittwoch andauert. Themen sind das britische EU-Referendum, die Flüchtlingskrise und der Umgang mit Defizitsündern.

Am Mittwoch werden in der asiatisch-pazifischen Handelszeit um 01:50 Uhr die japanischen Einzelhandelsumsätze für den Mai und um 03:00 Uhr die australischen Verkäufe neuer Immobilien im Mai publiziert. Um 08:00 Uhr folgen das Gfk-Konsumklima für Deutschland im Juli und der UBS-Konsumindikator für die Schweiz im Mai. Die spanischen Verbraucherpreise für den Juni und der Finanzstabilitätsbericht der Bank of England werden um 09:00 Uhr ausgegeben. Um 10:30 Uhr stehen mit den Verbraucherkrediten, den Hypothekengenehmigungen, der Geldmenge M4 und der Nettokreditaufnahme des Privatsektors (alle Werte für den Mai) weitere britische Daten auf der Agenda. Um 11:00 Uhr sind mit dem Dienstleister-, Industrie-, Verbraucher- und Wirtschaftsvertrauen sowie dem Geschäftsklimaindex (alle Werte für den Juni) Daten für die Eurozone zu bewerten. Die ersten US-Daten treffen um 13.00 Uhr mit den MBA-Hypothekenanträgen der Woche ein. Um 14:00 Uhr werden die deutschen Verbraucherpreise für den Juni und um 14:30 Uhr die persönlichen US-Einkommen und -Ausgaben im Juni ausgewiesen. Die schwebenden US-Hausverkäufe für den Mai und die US-EIA-Rohöllagerbestandsdaten der Woche sind um 16:00 Uhr zu beurteilen. Nochmals legen 20 Unternehmen ihre aktuellen Quartalszahlen vor, darunter Monsanto (USA) und General Mills (USA).

Am Donnerstag werden um 00:45 Uhr die neuseeländischen Baubewilligungen für den Mai und um 01:05 Uhr das britische Gfk-Verbrauchervertrauen für den Juni veröffentlicht. Die japanische Industrieproduktion im Mai wird um 01:50 Uhr publiziert, das neuseeländische ANZ-Geschäftsklima für den Mai um 03:00 Uhr und die Kreditvergabe an den australischen Privatsektor im Mai um 03:30 Uhr. Die japanischen Bauaufträge und -beginne für den Mai sind um 07:00 Uhr zu bewerten. Um 08:00 Uhr läuten die deutschen Einzelhandelsumsätze die europäische Handelszeit ein. Die französischen Verbraucherausgaben (Mai) und Verbraucherpreise (Juni) werden zu 08:45 Uhr erwartet, das Schweizer KOF-Konjunkturbarometer für den Juni sowie die spanische Leistungsbilanz für den April um 09:00 Uhr. Die deutschen Arbeitsmarktdaten mit der Arbeitslosen- und der Erwerbstätigenquote für den Juni gilt es um 09:55 Uhr zu bewerten. Der deutsche VDMA-Auftragseingang für den Mai folgt um 10:00 Uhr, ebenso das italienische Haushaltsdefizit in Relation zum BIP für das erste Quartal. Das BIP, die Leistungsbilanz und die Gesamtinvestitionen der gewerblichen Wirtschaft Großbritanniens im ersten Quartal sowie der britische Dienstleistungsindex für den April werden um 10:30 Uhr ausgewiesen. Die Verbraucherpreise für die Eurozone im Juni und die italienischen Verbraucherpreise für den Juni werden um 11:00 Uhr publiziert. Die italienischen Erzeugerpreise für den Mai folgen um 12:00 Uhr, das Protokoll der EZB-Sitzung vom 02.06.2016 um 13:30 Uhr. Die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe werden um 14:30 Uhr ausgewiesen, ebenso die kanadischen Industrieerzeuger- und Rohstoffpreise für den Mai und das kanadische BIP für den April. Der Chicago-Einkaufsmanagerindex für den Juni kommt um 15:45 Uhr. Über 20 Konzerne berichten von ihren Quartals- und Jahresergebnissen, darunter Constellation Brands (USA), Darden Restaurants (USA), Gesco (D), Micron Technology (USA) und Paychex (USA).

Der australische AIG-Performanceindex für das verarbeitende Gewerbe im Juni sowie Arbeitslosenquote, Haushaltsausgaben und Verbraucherpreise Japans im Mai (sowie für den Großraum Tokio im Juni) eröffnen den Freitag. Um 01:50 Uhr folgen die Tankan-Berichte für das zweite Quartal. Die chinesischen Juni-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor von NBS werden um 03:00 Uhr ausgewiesen, der Juni-Einkaufsmanagerindex der RBC für das verarbeitende Gewerbe in Kanada um 03:30 Uhr, der chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Juni um 03:45 Uhr und der japanische Nikkei-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Juni um 04:00 Uhr. Kurz vor der europäischen Session werden die australischen Rohstoffpreise für den Juni veröffentlicht. Die spanischen Arbeitslosenzahlen für den Juni stehen um 09:00 Uhr an. Um 09:15 Uhr folgen die Schweizer Einzelhandelsumsätze für den Juni. Eine Reihe von Juni-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe werden ausgegeben, und zwar um 09:15 Uhr für Spanien, um 09:30 Uhr für die Schweiz, um 09:45 Uhr für Italien, um 09:50 Uhr für Frankreich, um 09:55 Uhr für Deutschland, um 10:00 Uhr für die Eurozone und um 10:30 Uhr für Großbritannien. Die Arbeitslosenquote der Eurozone im Mai wird um 11:00 Uhr ausgegeben, der Quartalsbericht der Bank of England um 13:00 Uhr. Um 15:45 Uhr veröffentlicht Markit seinen US-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für den Juni, das Pendant von ISM folgt um 16:00 Uhr, ebenso die von ISM ermittelten bezahlten Preise in den USA im Juni und die US-Bauausgaben für den Mai. Um 19:00 Uhr stehen der Baker Hughes US Oil Rig Count und die US-Kfz-Gesamtverkäufe für den Juni auf der Agenda. Kurz vor US-Börsenschluss ist um 21:30 Uhr noch der CoT-Bericht der CFTC auszuwerten. Am Wochenende werden außerhalb der Börsenhandelszeiten die chinesischen Devisenreserven für das vierte Quartal publiziert.

Infineon – Chips aus Deutschland für die „Unendlichkeit und Ewigkeit“

Die Infineon Technologies AG (ISIN: DE0006231004 – Symbol: IFX – Währung: EUR) ist laut konzerneigenen Angaben ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen. Der Name „Infineon“ setzt sich aus dem englischen „infinity“ (Unendlichkeit) und dem griechischen „eon“ (Ewigkeit) zusammen. Das Unternehmen ist in die Segmente „Automotive“, „Industrial Power Control“, „Power Management & Multimarket“ und „Chip Card & Security“ gegliedert. Infineon bietet zum Beispiel im Segment „Automotive“ (Automobilanwendungen) ein breites Leistungsspektrum von Mikrocontrollern und intelligenten Sensoren an, zudem Sende- und Empfangs-ICs (Schaltungen, Controller) für Hochfrequenz und Radar sowie diskrete und integrierte Leistungshalbleiter für die wichtigsten Anwendungsfelder im Fahrzeug an. Produkte von Infineon Technologies helfen bei der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs, der Emissionen und der allgemeinen Kosten und erhöhen die Sicherheit und Leistung von Automobilen. Der Konzern wird durch den Vorstand aus CEO Dr. Reinhard Ploss, CFO Dominik Asam und Arunja Mittal geleitet und durch den Aufsichtsrat unter Wolfgang Mayrhuber (ehemals CEO bei Lufthansa) kontrolliert. Die Infineon Technologies AG trat erstmals am 01. April 1999 in Erscheinung. Sie entstand als Spin-off des Siemens-Konzerns und hat ihren Sitz in Neubiberg (Landkreis München).

Die Wertpapiere der Infineon Technologies AG sind seit dem 13. März 2000 in Frankfurt und New York handelbar. Schon im Juni 2000 wurden die Aktien des Konzerns in den DAX aufgenommen. Über die Jahre wurden Repräsentanzen und Fertigungsstandorte vor allem in Asien ausgebaut (Indien, China, Malaysia, Singapur). Auch in Europa wird produziert, zum Beispiel in Ungarn. Heute gibt es insgesamt 175 Standorte weltweit.

In einem längeren Restrukturierungsprozess legte man ab 2010 den Fokus auf die Bereiche Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit. Infineon und BMW haben in diesem Rahmen zum Beispiel eng bei der Entwicklung des Elektrofahrzeugs „BMW i3“ zusammengearbeitet. Insgesamt sind 75 Halbleiterlösungen in dieses Automobil eingebunden, ob für Wischerblätter-Controller und -Sensoren, bei den LED-Lichtanlagen, der Airbag-Steuerung oder weiteren Anwendungsfeldern. Im Jahr 2015 hat man außerdem den zehnmillionsten Radarchip gefertigt. Diese Chips kommen im Fahrzeugbau bei Bremsassistenzsystemen zum Einsatz (Objekte werden auch nachts erkannt und das Fahrzeug leitet eine Bremsung ein). Infineons Technologie wird auch im All eingesetzt, zum Beispiel bei der NASA-Raumsonde „New Horizons“, die unter anderem Bilder vom Pluto an die Erde sendete.

2015 übernahm Infineon den US-Konzern „International Rectifier“ für 3 Mrd. US-Dollar. Infineon baut damit seine Expertise in den Bereichen Energie-Management und Energie-Halbleiter aus. Die Übernahme wurde Ende September 2015 komplett abgeschlossen.

Per 31. Mai 2016 befinden sich 99,47 Prozent der Aktien im Streubesitz (1.131.756.515 ausstehende Aktien). Die größten Investoren sind Allianz Global Investors mit 5,75 Prozent, The Capital Group Companies mit 5,08 Prozent, BlackRock mit 4,83 Prozent und State of Kuwait mit 3,25 Prozent (gemäß aktuellen Stimmrechtsmitteilungen).

Baader Bank, NordLB, DZ Bank, Goldman Sachs, Exane BNP, Bankhaus Lampe, Deutsche Bank, JPMorgan, Kepler Cheuvreux, Barclays, Bernstein, Commerzbank, Berenberg Bank, UBS, Credit Suisse, Merrill Lynch, Oddo Seydler, S&P Capital IQ, HSBC, Warburg Research, Citigroup, Morgan Stanley und Hauck & Aufhäuser haben seit August 2015 Analysen zur Aktie der Infineon Technologies AG gefertigt. 13 Analysten vergaben die Empfehlung „kaufen/buy“, neun urteilten „neutral/hold/halten“, ein Analyst riet „verkaufen/sell“ (Morgan Stanley). Die Kursziele liegen zwischen 17,00 Euro (Bernstein vom 22.06.2016) und 9,00 Euro (Morgan Stanley vom 09.02.2016). Das Durchschnittskursziel der insgesamt 22 Analysen mit Kurszielangabe (JPMorgan gab kein Kursziel an) liegt bei 13,64 Euro. Die Aktie ging zum Zeitpunkt der Analyse mit 13,70 Euro aus dem Xetra-Handel. Das Durchschnittskursziel ist zwar erreicht, die aktuellste Analyse der Deutsche Bank Research gab jedoch am 23.06.2016 ein Kursziel von 14,50 Euro an. Ein wenig Raum hat das Wertpapier möglicherweise noch, jedoch werden die Kurse nicht mehr in den Himmel steigen. Das Unternehmen wird zum Zeitpunkt der Analyse am Kapitalmarkt mit rund 15,51 Mrd. Euro bewertet. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen 14,195 Euro im Hoch, 8,318 Euro im Tief und konnte auf Sicht von fünf Jahren rund 82 Prozent zulegen. Damit hat die Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt (Benchmark: DAX Performance Index) eine doppelt so gute Performance abgeliefert. Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 11,55 Euro.

Für das Geschäftsjahr 2015 (bilanziert wird zum 30.09. gemäß IFRS in Euro) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 5,8 Mrd. Euro aus (2014: 4,3 Mrd. Euro, 2013: 3,8 Mio. Euro, 2012: 3,9 Mrd. Euro und 2011: 4,0 Mrd. Euro). Die Umsätze pendelten also lange stabil rund um die Marke von 4,0 Mrd. Euro und zogen 2015 auf 5,8 Mrd. Euro erfreulich stark an. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag für 2015 bei 520,0 Mio. Euro. Das Zinsergebnis betrug -39,0 Mio. Euro (Vorjahr: -9,0 Mio. Euro). Als Jahresüberschuss wurden 632,0 Mio. Euro ausgewiesen. Das Nettoergebnis je Aktie betrug 0,56 Euro. Die Infineon Technologies AG schüttete für das Geschäftsjahr 2015 224,7 Mio. Euro aus – das entspricht 0,20 Euro je Stammaktie. Von 2013 bis 2015 hat sich die Dividende somit fast verdoppelt. Das Unternehmen beschäftigte 2015 gemäß Bilanz 35.424 Mitarbeiter (2011: 25.750 Mitarbeiter). An liquiden Mitteln wurden für 2015 673,0 Mio. Euro erklärt, das wirtschaftliche Eigenkapital ist mit 4,7 Mrd. Euro angesetzt, das gezeichnete Kapital liegt bei 2,3 Mrd. Euro und die Verbindlichkeiten werden mit 4,1 Mrd. Euro ausgewiesen. Die Bilanzsumme beträgt 8,7 Mrd. Euro, die Eigenkapitalquote rund 53,4 Prozent. In den Bilanzprognosen für 2016 und 2017 werden Umsätze in Höhe von 6,51 und 7,01 Mrd. Euro angeführt. Das EBIT soll sich 2016 auf 855,90 Mio. Euro belaufen, 2017 sollen es sogar 1,01 Mrd. Euro sein. Der Gewinn je Aktie könnte 2016 demnach bei 0,75 Euro liegen und 2017 auf 0,83 Euro steigen. Außerdem könnte sich die Dividende 2016 auf 0,22 Euro und 2017 auf 0,24 Euro weiter steigern. Der Cashflow je Aktie könnte 2016 bei 1,313 Euro liegen und sich 2017 auf 1,480 Euro steigern lassen. Das Nettovermögen je Aktie soll 2016 bei 4,59 Euro liegen und 2017 sogar auf 5,11 Euro anziehen. Der Nettogeldbestand des Konzerns soll 2016 517,71 Mio. Euro betragen und sich 2017 auf 1,00 Mrd. Euro ausweiten.

Am 02.08.2016 legt die Infineon Technologies AG ihren Bericht zum dritten Quartal 2016 vor, der Bericht für das vierte Quartal 2016 folgt am 30.11.2016.

Unser charttechnischer Ausblick – Extremer Volatilitätsanstieg mahnt zur Vorsicht

DAX-Future (Kontrakt 09-16)

In den ersten vier Handelstagen der vergangenen Woche entwickelte sich der DAX-Future recht stark. Die angepeilte Abwärtsrichtung war direkt mit dem Eröffnungs-Gap am Montag außer Kraft gesetzt. Von dem Eröffnungskurs knapp über 9.850 Punkten ging es bis zum Donnerstag hinauf auf ein Wochenhoch von gut 10.300 Zählern, was einem zwischenzeitlichen Wochenplus von knapp 700 Punkten entspricht. Die charttechnische Besonderheit der vergangenen Handelswoche setzte dann mit dem Eröffnungskurs des Freitagmorgens ein. Nach dem Donnerstags-Schlusskurs bei rund 10.240,00 Zählern eröffnete der Markt rund 700 Punkte tiefer, was für defensiv agierende Händler zu einem sofortigen Stopp aller Aktivitäten führte. Zu groß war die Gefahr der stark angestiegenen Volatilität. Der Wochenschlusskurs lag bei gut 9.550 Punkten – trotz der vorherigen sehr starken Wochenschwankung lediglich eine normale Wochenbewegung von rund 100 Punkten. Durch die sehr stark angestiegene Volatilität sollte beim Handel mit sehr große Vorsicht agiert werden. Die Gefahr von schlechten Ausführungen und einem weiteren wilden Hin und Her des Marktes ist sehr groß. Auch ist aktuell kein nennenswerter charttechnischer Vorteil zu erkennen. Es wäre somit kein Fehler, dem Markt ein paar Tage zu geben, um sich wieder etwas zu ordnen. Für aggressiv agierende Händler wäre es lediglich eine Option, auf sich aufbauende Tagestrends aufzuspringen, um auf diesem Wege den einen oder anderen Gewinn-Trade zu produzieren. Dies jedoch mit einem an die gestiegene Volatilität angepassten Setup!

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EUR.USD

Die Überlegung, den EUR.USD oberhalb von 1,1320 zu kaufen, erwies sich als mittelmäßig gut, da der erwartete nachhaltige Ausbruch über die Marke 1,1400 nicht einsetzte. Das Wochenhoch lag lediglich bei rund 1,1430, was am Ende nur zu einem kleinen Gewinn führte. Mit dem Freitagshandel setzte dann ein massiver Abverkauf ein. Der Gedanke, auf den Zug aufzuspringen, führte zu einem gesunden Gewinn. Das Wochentief lag nur knapp oberhalb von 1,0900 und somit mehr als 500 Ticks unter dem Wochenhoch. Der Schlusskurs lag nahe der Unterstützung 1,1110. Der EUR.USD befindet sich ein weiteres Mal in seinem Hauptkorridor 1,1100 bis 1,1400, der charttechnisch als ein Seitwärtsbereich zu werten ist. Es sollte daher zurückhaltend gehandelt werden, da kein klarer Trendvorteil zu erkennen ist. Zusätzlich stellt die derzeit starke Volatilität, die möglicherweise noch anhalten wird, eine Hürde dar, da die nötigen Stops für Trades sehr groß gewählt werden müssen. Es ist somit nicht zwingend falsch, den Markt von der Seitenlinie aus zu betrachten.

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Bund-Future (Kontrakt 09-16)

Bis zum Donnerstag setzt beim Bund-Future die erwartete Bewegung des übergeordneten Chartbildes ein und der Markt sackte annähernd punktgenau auf die Unterstützung 163,50 ab. Aufgrund der Kurse unter der Unterstützung 164,75 waren weder Long-Gedanken noch die Abwärtsseite eine Option. Am gesamten Freitag zeigte sich der Markt dann von einer charttechnisch sehr außergewöhnlichen Seite – der Bund-Future eröffnete zum Donnerstags-Schlusskurs etwa 450 Ticks höher im Bereich 168,50 Zähler. Ein Eröffnungs-Gap, wie es in der Geschichte des Marktes fast noch nie vorkam. Im Laufe des Freitagshandels sackte der Markt dann wieder stark ab. Er setzte mit dem Tagestief auf dem Hoch der vorletzten Handelswoche auf und schloss somit die Lücke zum bisherigen Jahreshoch von gut 165,50 Punkten. Der Schlusskurs lag im Bereich 166,00 Punkte – der Bund-Future schloss damit etwa 100 Ticks höher als in der Vorwoche. Es sollte aktuell sehr vorsichtig gehandelt werden. Starke Volatilität birgt neben großem Gewinnpotenzial vor allem die Gefahr hoher Verluste! Prinzipiell ist die Long-Seite weiterhin aktiv, wobei ein weiteres Absacken in Richtung 164,50 Zähler ebenfalls realistisch ist. Es wäre somit eine Überlegung wert, den Markt in diesem Unterstützungsbereich zu kaufen. Die Trade-Absicherung durch einen Stop sollte jedoch an die angestiegene Volatilität angepasst werden. Weitere Handlungen sollten stark zurückgenommen werden, bis sich der Markt etwas beruhigt hat.

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S&P-Future (Kontrakt 09-16)

Am Montag eröffnete der S&P-Future mit einem Aufwärts-Gap und stieg bis zum Freitagmorgen auf ein Wochenhoch von gut 2.118 Punkten. Mit dem Überschreiten des Widerstandes bei 2.068 Punkten waren Short-Trades vom Tisch. Ähnlich wie bei anderen Märkten stieg auch beim S&P-Future die Volatilität am Freitag stark an und der Markt brach zwischenzeitlich bis auf 2.000 Zähler ein. Eine Tagesschwankung von rund 120 Punkten. Der Freitagsschlusskurs lag im Bereich 2.020 Punkte. Kurse unterhalb von 2.025 Punkten könnten auch in den kommenden Tagen zu weiteren Kursrückgängen führen. Ein oder zwei sehr vorsichtige Short-Trades wären somit eine Option. Kurse oberhalb von 2.025 Zählern sollten zu einer Handelspause führen, da kein ausnutzbarer Trend zu erkennen ist.

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Aktie: Infineon (EUR)

Tendenziell entwickelte sich die Aktie von Infineon in den vergangenen fünf Handelsjahren recht positiv. Aus dem Bereich von 5,00 Euro kommend, wurde Ende 2015 ein vorläufiges Hoch von gut 14,00 Euro markiert. Auffällig war jedoch, dass die Konsolidierungen in den letzten Jahren teilweise recht stark ausfielen, was eine sinnvolle Stop-Setzung zur Gewinnabsicherung erschwerte. Zwischenzeitliche Einbrüche von rund 30 Prozent traten mehrfach auf und das charttechnische Aufwärtsbild war etwas unsauber. Aktuell scheint erneut eine Aufwärtsphase aktiv zu sein, ausgehend von gut 10,00 Euro. Der letzte Wochenschlusskurs lag im Bereich 13,00 Euro. Der angenommene Vorteil auf der Käuferseite könnte zu dem einen oder anderen Kaufgedanken führen. Aus charttechnischer Sicht wären erneute Hochs nicht auszuschließen. Erst Kurse unterhalb von 11,25 Euro kämen der Aufwärtsseite etwas in die Quere und Handlungen sollten etwas zurückgenommen werden. Als nächstes Kursziel ist die Marke von 15,00 Euro durchaus realistisch.

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