Der ZEW-Bericht zu den Konjunkturerwartungen in Deutschland fiel zwar besser aus als erwartet, die Schubkraft reichte jedoch nicht, um die Märkte nennenswert zu beeinflussen. Verschiedene Aspekte der EZB- und Fed-Politik lassen die Markteilnehmer ihre Short-Positionen im EUR/USD ausbauen. Immer mehr wird auf einen Zinsschritt der USA Mitte Dezember spekuliert. Ob die entsprechenden Andeutungen nur ein taktisches Manöver oder ernst gemeinte Pläne sind, wird sich zeigen.

Nun kommen wir zu unserer Technischen Analyse:

Hier geht es zum Chart!

Rückblick

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums unter 1,0770. Er schaffte es am Mittwoch nicht, sich über diese Marke zu schieben. Am Donnerstag setzte er zunächst an die Marke 1,0700 zurück, um anschließend Schwung für die 1,0800 zu holen. Dieser Angriff erfolgte am Donnerstagnachmittag. Der EUR/USD konnte die 1,0770 überwinden und sich auch deutlich über die 1,0800 schieben. Bei 1,0830 lief diese Aufwärtsbewegung aus und es bildeten sich sukzessive Rücksetzer aus. Am Freitagmorgen fand das Währungspaar bei 1,0750 zunächst Halt, um erneut die 1,0800 anzulaufen, was aber eher ein Fehlausbruch war. Infolgedessen kam es zu Rücksetzern an die 1,0710. Der EUR/USD konnte sich in der vergangenen Handelswoche über der 1,0700 halten. Diese Marke wurde dann aber am Montag aufgegeben. Der EUR/USD rutschte unter die 1,0700 und lief die nächste wichtige Unterstützung bei 1,0660 an. Diese konnte den Kurs allerdings nur kurz stabilisieren. Am Dienstag ging es dann weiter abwärts, wobei sich die Verluste im Vergleich zu den Handelstagen davor in Grenzen hielten.

Die Wochen-Range war mit knapp über 200 Pips vergleichsweise klein. Mit dem Rutsch unter die 1,0770 hat der EUR/USD weitere Anlaufziele auf der Unterseite aktiviert. Das Wochenhoch bei 1,0830 lag deutlich unter dem Hoch des vorletzten Betrachtungszeitraums. Der EUR/USD hat in den letzten fünf Handelstagen keine Anstalten gemacht, eine nachhaltige Aufwärtsbewegung abzubilden. Die Versuche blieben alle im Ansatz stecken. Das Wochentief lag bei 1,0629 und damit 43 Pips unter dem des vorletzten Betrachtungszeitraums. Die wichtigen Unterstützungen bei 1,0770 und 1,0660 wurden unterschritten.

Wir waren in unserem Setup auf der Oberseite vergleichsweise verhalten gewesen. Wir hatten mit einer Aufwärtsbewegung gerechnet, die zunächst über die 1,0770 an die 1,0800 gehen sollte. Bei einem überzeugenden Überwinden dieser Marke waren wir davon ausgegangen, dass die 1,0880 erreichbar sein würden. Die 1,0800 wurde überwunden, allerdings nicht überzeugend, somit konnten die 1,0880 nicht angelaufen werden. Die Rücksetzer gingen unter die 1,0660, erreichten aber nicht ganz das Anlaufziel bei 1,0610. Diese Marke wurde um 19 Pips verfehlt. Übergeordnet hat sich unsere bearishe Einschätzung bestätigt.

Wochenhoch*: 1,0830 Vorwoche 1,0948

Wochentief*: 1,0629 Vorwoche 1,0672

Wochen-Range*: 201 Pips 276 Pips

*Betrachtungszeitraum 11.11.2015 bis 17.11.2015

Wie könnte es weitergehen?

Euro-WS: 1,0769…1,0808/67…1,0970…1,1041…1,1106/37/88/…1,1213/55/74…1,1324

Euro-US: 1,0721/10…1,0652/10…1,0540/26…1,0463

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden

Box-Bereich: 1,1615 bis 1,0602

Tagesschlusskurs-Marken: 1,1030 und 1,0603

Intraday-Marken: 1,0866 und 1,0652

Range: 1,2409 bis 1,0237

Euro-Chart

Auch für die kommenden fünf Handelstage sind wir nicht optimistisch, was das Aufwärtspotenzial angeht. Übergeordnet hat der EUR/USD in der vergangenen Handelswoche viele Möglichkeiten der Erholung ausgelassen. Vielmehr hat es den Anschein, dass die Märkte noch in diesem Jahr die Parität sehen möchten. Ausgeschlossen wäre dies aufgrund des aktuellen Chartbilds nicht. Der EUR/USD bewegt sich stabil in seinem Abwärtskanal.

Für die nächsten fünf Handelstage wäre das folgende Szenario denkbar: Um überhaupt wieder Luft nach oben zu bekommen, muss der EUR/USD zunächst die 1,0660/72 deutlich und überzeugend überwinden. Aktuell ist er nicht allzu weit von dieser Marke entfernt, könnte sie somit im Rahmen von dynamischen Aufwärtsimpulsen überwinden und die 1,0700 anlaufen. Bereits hier könnten sich erneute Rücksetzer einstellen. Sollte es der EUR/USD schaffen, sich über die 1,0770 zu schieben, so wäre das nächste übergeordnete Anlaufziel die 1,0770/80. Wird dieses erreicht, könnten sich hier Rücksetzer einstellen. Wahrscheinlich wird der EUR/USD es nicht im ersten Anlauf schaffen, diese Marke zu überwinden. Falls doch, wäre auch ein Anlaufen des Hoch des letzten Betrachtungszeitraums vorstellbar. Dass es der EUR/USD nachhaltig über diese Marke schafft, ist alles andere als ausgemacht, sollte er überhaupt so weit laufen.

Die Rücksetzer können innerhalb der nächsten fünf Handelstage jederzeit die 1,0600 unterschreiten. Kommt es zu einem Tagesschluss unter 1,0602, so wäre dies ein Hinweis auf weitere Abgaben. Dann wäre auch ein Anlaufen der 1,0540 und im Nachgang der 1,0526 denkbar. Das Jahrestief wäre dann in greifbarer Nähe. Aktuell ist nicht auszuschließen, dass dieses in den verbleibenden Handelswochen des Jahres 2015 noch angelaufen wird. Ob dies in den kommenden fünf Handelstagen geschieht, bleibt abzuwarten. Sollte der EUR/USD unter die 1,0500 rutschen, so könnten diese Rücksetzer zunächst zeitnah zurückgekauft werden. Sollte es im Dezember zu einer Zinserhöhung in den USA kommen, wäre die Parität noch in diesem Jahr tatsächlich ein realistisches Szenario.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/abwärts

Die wichtigen Veröffentlichungen der nächsten sieben Tage:

• 20.11.2015 – EZB: Ansprache Mario Draghi

• 23.11.2015 – Dt. Herstellungs-Einkaufsmanagerindex (Nov.)

• 23.11.2015 – US-Eigenheimveräußerungen (Okt.)

• 24.11.2015 – Dt. Bruttoinlandsprodukt (Q3)

• 24.11.2015 – Dt. ifo-Geschäftsklimaindex (Nov.)

• 24.11.2015 – US-Bruttoinlandsprodukt (Q3)

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Ihr Jens Chrzanowski

Geschäftsführer Admiral Markets Partner Deutschland, MT am Germany GmbH

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