Die gestrigen Veröffentlichungen in den USA machen deutlich: Die Gründe für eine Zinsanhebung werden immer dünner. Die Hoffnung, die Aufträge für langlebige Gebrauchsgüter würden steigen, hat sich nicht bestätigt. Der PMI sowie das Verbrauchervertrauen vom Conference Board sind ebenso zurückgegangen. Insgesamt wird klar, dass die Wirtschaft langsamer wächst als erhofft, was wiederum den Gedanken nahelegt, die Zinsanhebung auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Es bleibt wie immer spannend.

Nun kommen wir zu unserer Technischen Analyse:

Hier geht es zum Chart.

Rückblick

Der EUR/USD bewegte sich zu Beginn des Betrachtungszeitraums noch über 1,1300. Am 15.10. war er noch bis in den Bereich 1,1495 gestiegen. Hier hatten den Euro dann die Kräfte verlassen und er setzte zurück. Zwar hat er gleich zu Beginn des Betrachtungszeitraums sein Wochenhoch bei 1,1378 erreicht, allerdings war es das auf der Oberseite. Der EUR/USD bewegte sich am Mittwoch mit Blick auf die EZB-Sitzung am Donnerstag seitwärts, ohne die 1,1300 zu unterschreiten. Das geschah dann am Donnerstagnachmittag. Das Währungspaar verlor nach den Äußerungen des EZB-Präsidenten innerhalb kürzester Zeit über 200 Pips an Wert. Es konnte sich zwar im Bereich 1,1000 stabilisieren und am Freitag noch einmal kurz ansteigen, jedoch wurden die 1,1100 nicht ganz erreicht. Bereits am Freitagvormittag ging es dann weiter abwärts. Der EUR/USD unterschritt die 1,1000 kurzfristig, konnte aber von dort abdrehen. Zu Wochenbeginn kam es dann nur zu einer leichten Erholung. Auch am Dienstag ging es nicht über die 1,1080.

Der EUR/USD hat also im Betrachtungszeitraum weiter zurückgesetzt. Auslöser war einmal mehr die Geldpolitik der EZB. Da mittelfristig nicht mit steigenden Zinsen zu rechnen ist, bleibt das Aufwärtspotenzial des Euro begrenzt. Der EUR/USD rutschte seit langem wieder unter die 1,1000. Zuletzt hatte er am 11.08. unter dieser Marke notiert. Die Wochen-Range hat sich deutlich ausgeweitet, sie war doppelt so groß wie im vorletzten Betrachtungszeitraum, wo die Range mit 191 Pips allerdings außerordentlich niedrig war. Der EUR/USD hat sich in den vergangenen fünf Handelstagen also eher wieder in der Norm bewegt, was die Range betrifft.

Wir hatten in unserem Setup erwartet, dass der EUR/USD auf der Oberseite bis zum Donnerstagnachmittag die 1,1400 erreichen würde. Dazu haben exakt 22 Pips gefehlt. Wir waren nicht davon ausgegangen, dass es der EUR/USD schafft, sich über die 1,1400 zu schieben. Diese Erwartung hat sich eingestellt. Die Rücksetzer sollten bis dahin bis 1,1300/1,1290 reichen. Auch das hat sich bis Donnerstagnachmittag realisiert. Mit den Einlassungen des EZB-Präsidenten hat der EUR/USD dann einen ordentlichen Schlag einstecken müssen und ist deutlich abgerutscht.

Wochenhoch*: 1,1378 Vorwoche 1,1495

Wochentief*: 1,0995 Vorwoche 1,1304

Wochen-Range*: 383 Pips 191 Pips

*Betrachtungszeitraum 21.10.2015 bis 27.10.2015

Wie könnte es weitergehen?

Euro-WS: 1,1030/62…1,1102/66…1,1255/71/91…1,1305/20…1,1441/53

Euro-US: 1,0939/05…1,0808…1,0774/21…1,0610

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden

Box-Bereich: 1,1615 bis 1,0602

Tagesschlusskurs-Marken: 1,1167 und 1,0906

Intraday-Marken: 1,1102 und 1,1094

Range: 1,2409 bis 1,0237

Euro-Chart

Der EUR/USD hat sich in den vergangenen Handelswochen übergeordnet seitwärts bewegt. Auf der Oberseite ging es nicht weiter als 1,1470/90. Der Ausbruch vor einigen Handelswochen an die 1,1730 ist nach wie vor als Fehlausbruch zu interpretieren. Auf der Unterseite hatten die 1,1000/1,0900 stabilisierende Wirkung. Aktuell ist nicht davon auszugehen, dass es der EUR/USD in den nächsten Handelswochen schafft, die 1,1500/50 noch einmal nachhaltig zu überschreiten. Wahrscheinlicher ist, dass man sich Zielen auf der Unterseite zuwenden muss. Es ist auch nicht ausgemacht, dass es bis Ende des Jahres nicht noch einmal zu einem Test des Jahrestiefs kommt. Etwas Rückenwind könnte der EUR/USD am Mittwochabend im Rahmen des Fed-Zinsentscheids bekommen. Lässt die Fed den Zins unangetastet, wovon viele Beobachter ausgehen, so könnte dies eine Erholung für den EUR/USD bedeuten.

Für die nächsten fünf Handelstage wäre das folgende Szenario denkbar: Der EUR/USD könnte sich zunächst noch etwas weiter erholen. Erstes Anlaufziel wären die 1,1100/15. Sollte er es schaffen, diese Marke zu überschreiten, so wäre der Bereich bei 1,1150/60 als nächstes Anlaufziel zu nennen. Diese Marke könnte auch im Rahmen von dynamischen Aufwärtsimpulsen erreicht werden. Schafft das Währungspaar in den nächsten fünf Handelstagen einen Tagesschluss über 1,1167, so würde das auf ein weiteres Erholungspotenzial hindeuten. Dann wäre ein Überwinden der 1,1200 denkbar, wobei wir nicht davon ausgehen, dass der EUR/USD es schafft, sich nachhaltig über dieser Marke zu etablieren. Vorstellbar wäre ein Überschießen in Richtung der 1,1240/55, wobei diese Bewegung auch zeitnah abverkauft werden könnte. Ein Anlaufen der 1,1300 wäre das Maximale, was wir dem EUR/USD in den kommenden fünf Handelstagen auf der Oberseite zutrauen.

Die Rücksetzer könnten ohne Weiteres die 1,1000 erreichen und unterschreiten. In diesem Fall wären die 1,0950/45 und im Nachgang die 1,0910/00 relevante Anlaufziele. Sollte die Marke 1,0900 angelaufen werden, so würde in diesem Bereich Potenzial für eine Erholung bestehen. Eventuell könnte diese Marke auch unterschritten werden. Spätestens bei 1,0880/70 sollte sich eine Stabilisierung einstellen. Wir gehen nicht davon aus, dass die 1,0880 in den nächsten fünf Handelstagen nachhaltig unterschritten wird. Falls doch, so müsste dies bearish interpretiert werden und würde auf weitere übergeordnete Abgaben hindeuten.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/abwärts

Die wichtigen Veröffentlichungen der nächsten sieben Tage:

• 29.10.2015 – US-Bruttoinlandsprodukt (Quartal)

• 30.10.2015 – EU -Verbraucherpreisindex (Okt.)

• 02.11.2015 – Dt. Einkaufsmanagerindex Herstellung (Okt.)

• 02.11.2015 – USA: ISM-Einkaufsmanagerindex (Okt.)

• 04.11.2015 – USA: ADP-Arbeitsplätze ex Agrar (Okt.)

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