Aktuell sehen wir beim EUR/USD recht wenige Einflüsse der griechischen Tragödie. Das liegt vermutlich daran, dass die Krise in Griechenland nicht erst seit gestern Gesprächsthema ist und die Marktteilnehmer sich daran gewöhnt haben – oder es herrscht noch annähernd Ruhe vor dem Sturm. Für die zweite Version spricht die vorsichtige, aber bemerkenswerte Ankündigung vieler Liquiditätsprovider, die Margin-Anforderungen ad hoc anzupassen, falls die Lage es erfordert. Schließlich möchte niemand einen neuen „15. Januar“ erleben. Die Stimmung in Griechenland selbst ist ambivalent. Die Schließung der Banken für einige Tage bewirkte eine kleine Stimmungsänderung. Laut einiger Umfragen gibt es immer mehr Menschen, die die Auflagen der Geldgeber akzeptieren wollen. Ob das die erhoffte Lösung der Probleme bringt, bleibt abzuwarten. Es bleibt – wie immer – spannend.

Nun kommen wir zu unserer Technischen Analyse:

Hier geht es zum Chart!

Rückblick

Der EUR/USD notierte am Mittwoch vergangener Woche, also zu Beginn unseres Betrachtungszeitraums, bei 1,1200. Er schwankte in den folgenden Handelstagen in einer extrem engen Range um die 1,1200. Am Freitag gab er dann zum Handelsende etwas nach, konnte aber über der Marke von 1,1150 aus dem Wochenhandel gehen. Zum Wochenbeginn bekam dann auch der EUR einen harten Punch. Er eröffnete bei 1,1000 und rutschte im Frühhandel am Montagmorgen unter diese Marke. Das Wochentief wurde bei 1,0954 markiert, von dort aus ging es am Montag dann aber steil bergauf. Der EUR/USD konnte seine gesamten Verluste kompensieren und sogar die 1,1255 erreichen und leicht überschreiten. Er markierte bei 1,1278 sein Wochenhoch. Damit stieg er innerhalb eines Handelstages um über 300 Pips. Dieses Niveau konnte aber nicht gehalten werden, die Notierungen bröckelten im Nachgang etwas ab. Am Dienstag kam es zu einen Versuch, die 1,1255 erneut zu erreichen, der aber scheiterte. Danach setzte der EUR/USD an die Marke von 1,1150 zurück.

Das Wochenhoch des vorletzten Betrachtungszeitraums, das jenseits der 1,1436 lag, konnte in der vergangenen Handelswoche nicht erreicht werden. Selbst die 1,1300 waren für den EUR/USD außer Reichweite. Das Wochentief wurde unter 1,1000 markiert – dieser Bereich konnte bereits zur Frühbörse am Montagmorgen verlassen werden. Die WR lag mit 324 Pips etwa auf dem Niveau des vorletzten Betrachtungszeitraums.

Wir hatten in unserem Setup erwartet, dass der EUR/USD im Betrachtungszeitraum erneut die 1,1255 erreichen könnte. Diese Bewegung hatten wir als vergleichsweise realistisch gesehen, da die Marke in der Vergangenheit ein wichtiger Fixpunkt für den EUR/USD war. Dies hat sich auch so eingestellt. Die Bewegung erreichte aber nicht die weiteren Anlaufmarken bei 1,1300 / 1,1320. Im Rahmen des Gap Down am Montag wurden die 1,1000 erreicht. Diese Marke konnte verteidigt werden.

Wochenhoch*: 1,1278 Vorwoche 1,1436

Wochentief*: 1,0954 Vorwoche 1,1134

Wochen-Range*: 324 Vorwoche 302 Pips

*Betrachtungszeitraum 24.06.2015 bis 30.06.2015

Wie könnte es weitergehen?

Euro-WS: 1,1226/70….1,1306/54/94…..1,1418/63/81….1,1509/54

Euro-US: 1,1126….1,1096/54/32……1,0959/14….1,0887/41/18…..1,0651

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden

Box-Bereich: 1,1666 bis 1,0558

Tagesschlusskurs-Marken: 1,1348 und 1,0883

Intraday-Marken: 1,1272 und 1,1027

Range: 1,2409 bis 1,0237

Euro-Chart

Die drohende Staatspleite Griechenlands scheint dem EUR/USD aktuell nicht viel anhaben zu können. Die Griechen haben den fälligen IWF-Kredit in der Nacht nicht zurückgezahlt. Damit rückt die Staatspleite immer näher. Die Frage ist, wie sich die EZB in den nächsten Tagen verhalten wird. Dass die Restsumme des zweiten Hilfspakets noch ausgezahlt wird, gilt mittlerweile als ausgeschlossen. Zudem stellt sich die Frage, was die Griechen in den nächsten Tagen und Wochen tun werden, um über die Runden zu kommen. Dass sich für Griechenland eine rasche Lösung ergibt, gilt als unwahrscheinlich, selbst wenn das Referendum am Sonntag ein klares Ja ergeben sollte.

In den kommenden fünf Handelstagen könnte der EUR/USD auf der Oberseite erneut versuchen, die 1,1255 zu erreichen. Aktuell hat er sich gut 120 Pips von dieser Marke entfernt, sie kann aber jederzeit im Rahmen einer dynamischen Aufwärtsbewegung erreicht werden. Dann könnte auch das Wochenhoch der vergangenen Woche bei 1,1278 erreicht und bestätigt werden. Sollte es hier zu keinen Rücksetzern kommen, könnten auch die 1,1300/1,1320 angelaufen werden. Dort könnten sich dann Rücksetzer einstellen. Ein Anlaufen der 1,1370/85 erwarten wir in der nächsten Woche nicht. Vielleicht kommt es auch zu keinem nachhaltigen Überschreiten der 1,1300. Wir gehen davon aus, dass das Potential für den EUR/USD in den kommenden fünf Handelstagen auf der Oberseite nicht besonders groß ist.

Die Rücksetzer können in dieser Handelswoche jederzeit die 1,1100 erreichen und auch unterschreiten. Im Nachgang können dann auch die 1,1050 erreicht werden. Ist die Abwärtsbewegung dynamisch, sind auch die 1,1000 und danach auch das Wochentief des vorletzten Betrachtungszeitraums erreichbar. Falls die Notierungen bis in den Bereich der 1,0955/50 laufen, bestehen hier gute Chancen auf Stabilisierung und Erholung. Erst ein TS unter 1,0883 hätte bärischen Charakter und würde auf weitere Verluste hindeuten. Wir erwarten aber nicht, dass die 1,0883-Marke in den nächsten Tagen angelaufen oder nachhaltig unterschritten wird.

Übergeordnete erwartete Tendenz im Betrachtungszeitraum: seitwärts/abwärts

Die wichtigen Veröffentlichungen der nächsten sieben Tage:

• 02.07.2015 – US Non Farm Gehaltsabrechnungen & Arbeitslosenquote (Jun)

• 03.06.2015 – DE, ESP, FR Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (Jun)

• 06.06.2015 – US ISM Dienstleistungsindex (Jun)

• 08.07.2015 – US FOMC Sitzungsprotokoll

Hinweise in eigener Sache:

Forex & CFDs mit einzigartigen Serviceangeboten on top: NEU, kostenlose SMS an Ihr Handy bei drohendem Margin Call sowie für Ihre Ein- und Auszahlungen. Und NEU und exklusiv im MetaTrader 4: Tick-Charts, sehen Sie jeden einzelnen Tick im Chart, inklusive Spread! Besonders relevant für Forex-Scalping und aktive Trader. Und für Scalper und alle Kunden: beste, niedrigste Spreads, DAX-30-CFD von 8 bis 22 Uhr nur ein Punkt Spread fixiert typisch. Mehr unter http://www.admiralmarkets.de/

Im Namen von Admiral Markets wünsche ich Ihnen erfolgreiche Trades!

Ihr Jens Chrzanowski

Geschäftsführer Admiral Markets Partner Deutschland, MT am Germany GmbH

DISCLAIMER: http://www.admiralmarkets.de/risikohinweis