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Die Berichtsaison nimmt in der neuen Woche Fahrt auf. Weit über 300 Unternehmen – vorwiegend aus den USA – veröffentlichen Zahlen. Zudem werden der ZEW-Index am Dienstag und der ifo-Index am Freitag die Märkte in Bewegung bringen. Als Aktie der Woche wird die US-Großbank Morgan Stanley vorgestellt.

Unser Ausblick auf die Fundamentaldaten

DAX, Dow und Co. mit Korrektur – Sorge um Griechenland belastet

Der DAX konsolidiert und fiel am Freitag nochmals deutlich –an der EUREX verfielen Optionen auf den DAX sowie Einzelaktien und zusätzlich belastet weiterhin die griechische Staatsschuldenkrise den Dax. Der Index ging mit 11.688,70 Punkten und einem Tagesminus von 2,58 Prozent aus dem Xetra-Handel – das Wochenminus lag damit bei 5,54 Prozent. Der Tagesumsatz am Freitag zog allein via Xetra und Boerse Frankfurt auf 6,48 Mrd. Euro an. Die Rekordmarke von 12.390,80 Punkten rückt damit vorerst außer Reichweite. Der XDAX stand um 22:15 Uhr mit 11.660,49 Punkten sogar noch tiefer. An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handelstag mit 17.826,30 Punkten, die Rekordmarke liegt hier bei 18.288,63 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.351,799 Punkten, der Rekord steht bei 4.483,97 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.081,18 Zählern, der Rekord beträgt 2.119,59 Punkte. Der Euro stabilisierte sich über der Marke von 1,0800 und zeigte sich zum Wochenschluss bei 1,0805 leicht erholt. Der Preis für eine Feinunze Gold betrug am Spotmarkt 1.204,22 US-Dollar, Rohöl der Nordseesorte Brent kostete im Juni-Kontrakt 63,45 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future ging am Donnerstag an der EUREX mit 160,38 Zählern aus dem Handel. Die Rendite auf zehnjährige Bundesanleihen liegt derzeit bei 0,08 Prozent – zwischenzeitlich wurde mit 0,07 Prozent ein neues Rekordtief markiert. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (1,87 Prozent Rendite) liegt jetzt bei 179 Basispunkten. Bundesanleihen bis zu einer achtjährigen Laufzeit weisen Negativrenditen auf.

Die EZB und die lange andauernde Niedrigzinsphase – kann es so weitergehen?

In Bezug auf das QE-Programm könnte die Frage aufkommen, ob die EZB nicht sogar Anleihen von Staatsunternehmen der Eurozone ankaufen könnte. Hier wurden die Anleihen von Asfinag (einer österreichischen Infrastrukturgesellschaft) und CDP (einem italienischen Kreditinstitut mit 80 Prozent Staatsanteil – Cassa Depositi e Prestiti) als mögliche Ankaufziele genannt. „Damit steht uns ein weiterer Schritt in der Japanisierung der Eurozone bevor“, so Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für Lynxbroker. „Die japanische Notenbank kauft neben Unternehmensanleihen sogar ETFs. Man stelle sich dieses Szenario in der Eurozone einmal im Bezug auf den DAX oder weitere europäische Aktienindizes vor“, so Friczewsky. Das ursprüngliche Ziel der EZB ist es, die Deflationsgefahr möglichst rasch zu bannen und die Inflation wieder auf das Inflationsziel der EZB in Höhe von 2,0 Prozent zu treiben. Portfolios und Anteile von Portfolios im Bereich von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS werden zum Beispiel den Großbanken abgekauft. Diese sollen – so die Idee –die neu gewonnene freie Liquidität dann zum Beispiel in Form von Unternehmens- und Privatkrediten bereitstellen. Dies passiert auch, einige Banken der Eurozone haben ihre Kreditkonditionen und Bonitätsvoraussetzungen gelockert. Neben allen positiven Effekten in der Realwirtschaft entstehen hier aber möglicherweise neue Risiken. Ein nicht zu unterschätzendes weiteres Risiko ist die aktuell schon sehr lange anhaltende Niedrigzinsphase – ein Ende ist zumindest bis September (gemäß EZB-QE-Rahmenbedingungen) nicht in Sicht und diese Niedrigzinsphase wird durch die EZB-Ankäufe noch verstärkt. Besonders Lebensversicherer in der Eurozone, allen voran in Deutschland, kämpfen mit Altverträgen, die noch Garantiezinsen von drei bis vier Prozent und mehr vorsahen. Rollt hier der nächste Crash auf uns zu?

„Das ganze Szenario ist nicht neu. Der IWF hat dies nun ein weiteres Mal auf der Frühjahrstagung in Washington thematisiert. Obendrein ist dies eine Problematik, die nicht nur die Lebensversicherer betrifft. Man schaue allein auf die Pensionsverpflichtungen der 30 DAX-Konzerne. Diese Verträge sind schließlich auch nicht von den Entwicklungen an den Anleihemärkten unabhängig. Deutsche zehnjährige Bundesanleihen rentieren derzeit nicht einmal mehr mit 0,10 Prozent per annum. Das ist ein zusätzliches Damoklesschwert, das über dem Markt schwebt“, so Friczewsky.

Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten

Zu Beginn der Handelswoche stehen am Montag gleich um 00:45 Uhr die neuseeländischen Verbraucherpreise für das erste Quartal zur Marktbewertung an, um 01:01 Uhr folgt der britische Hausmarktindex für den März und um 01:50 Uhr Japans Index der Tertiärindustrie für den Februar. Um 08:00 Uhr rückt der deutsche Erzeugerpreisindex für den Monat März auf die Agenda und um 11:00 Uhr die Bauproduktionsdaten für die Eurozone im Februar. Weiter geht es um 12:00 Uhr mit dem Monatsbericht der Deutschen Bundesbank. Um 14:30 Uhr ist der Chicago Fed National Activity Index für den März zu bewerten. Ferner werden um 15:45 Uhr die Volumina der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und Asset Backed Securities publiziert. Rund 30 Unternehmen berichten von ihren aktuellen Quartalsergebnissen, darunter L’Oréal (F), IBM (USA), Halliburton (USA) und Morgan Stanley (USA).

Am Dienstag läutet in der asiatisch-pazifischen Session das Sitzungsprotokoll der Reserve Bank of Australia (RBA) um 03:30 Uhr den Handelstag ein und um 03:45 Uhr folgt der chinesische MNI-Geschäftsklimaindikator für den April. Ferner werden um 07:00 Uhr der japanische Coincident Index und der führende Index (beide für Februar) publiziert. Daten zur Schweizer Geldmenge M3 für den März kommen um 09:00 Uhr. Die Staatsschuldenquoten der Eurozone 2014 werden um 11:00 Uhr veröffentlicht. Zeitgleich werden die ZEW-Konjunkturklimaindizes April für Deutschland und die Eurozone ausgewiesen – hier werden die aktuelle Situation, die Konjunkturerwartungen und das Sentiment näher zu betrachten sein. Zu 14:30 Uhr erwarten die Händler die kanadischen Großhandelsumsätze und zu 14:55 Uhr die US-Redbook-Einzelhandelsumsätze. Rund 70 Konzerne legen ihre aktuellen Quartalsergebnisse vor, zum Beispiel Credit Suisse (CH), Du Pont (USA), Interactive Brokers (USA), SAP (D), Schneider Electric (F), United Technologies (USA), Verizon (USA) und Yahoo! (USA).

Am Mittwoch erwarten die Händler in der asiatisch-pazifischen Session um 01:50 Uhr März-Daten zur japanischen Handelsbilanz. Der führende Index von Westpac für den März folgt um 02:30 Uhr und um 03:30 Uhr werden die australischen Verbraucherpreise für das erste Quartal sowie das Gesamtjahr ausgewiesen. Der chinesische Leitindex vom Conference Board für den März wird um 04:00 Uhr veröffentlicht. Die europäische Handelszeit beginnt mit dem italienischen Industrieumsatz und den Industrieaufträgen im Februar. Zu unbekannter Uhrzeit findet das G7-Treffen der Finanzminister statt. Händler sollten diesbezüglich in Habachtstellung sein – politische Statements können schnell den Markt bewegen. Um 10:30 Uhr werden die Stimmergebnisse der letzten Leitzinssitzung der Bank of England publiziert (BoE-Votes/BoE-Minutes). Die italienischen Einzelhandelsumsätze für den Februar und der ZEW-Konjunkturklimaindex für die Schweiz im April folgen um 11:00 Uhr. Die ersten US-Daten laufen mit den MBA-Hypothekendaten um 13:00 Uhr über die Ticker. Um 15:00 Uhr wird der US-FHFA-Hauspreisindex (Federal Housing Finance Agency) für den Monat Februar publiziert. Eine Stunde später, um 16:00 Uhr, werden die US-Immobilienverkäufe für den März und das Verbrauchervertrauen für die Eurozone im April veröffentlicht. Rohölhändler achten auf die Ausgabe des EIA-Ölmarktberichts um 16:30 Uhr. Weitere 80 Unternehmen legen ihre neuesten Quartalsergebnisse vor, darunter AT&T (USA), Amazon (USA), Boeing (USA), eBay (USA), Coca-Cola (USA), McDonald’s (USA), Facebook (USA), Telekom Austria (A) und Texas Instruments (USA).

Der Donnerstag beginnt um 03:30 Uhr mit dem australischen NAB-Geschäftsklima für das erste Quartal und dem japanischen Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes von Nomura für den April. Der chinesische Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für den April folgt um 03:45 Uhr, die neuseeländischen Kreditkartenumsätze für den März um 05:00 Uhr, um 08:00 Uhr wird das deutsche Gfk-Konsumklima für den Mai publiziert und um 08:45 Uhr das französische Geschäftsklima für den April. Die Schweizer Handelsbilanzdaten für den März werden zu 09:00 Uhr erwartet, zeitgleich wird die spanische Arbeitslosenquote für das erste Quartal ausgewiesen. Die April-Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors werden um 09:00 Uhr für Frankreich und um 09:30 Uhr für Deutschland veröffentlicht. Um 10:00 Uhr stehen die italienischen Arbeitsmarktdaten für den März sowie die Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors der Eurozone für den April auf der Agenda. Die britischen Einzelhandelsdaten für den März und die Kreditaufnahme des öffentlichen Sektors Großbritanniens im März werden um 10:30 Uhr bekanntgegeben. Die italienische Handelsbilanz für den März wird um 11:00 Uhr veröffentlicht. Die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe folgen um 14:30 Uhr. Um 15:45 Uhr meldet Markit seinen US-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes für den April und um 16:00 Uhr werden die schwebenden US-Häuserverkäufe im März veröffentlicht. Den Aktivitätsindex der Fed Kansas für das verarbeitende Gewerbe im April wird um 17:00 Uhr ausgegeben. Rund 100 Unternehmen melden aktuelle Quartalsergebnisse, darunter PepsiCo (USA), Google (USA), Microsoft (USA), Starbucks (USA), Netgear (USA), Procter & Gamble (USA), Ericsson (SE), General Motors (USA) und Altria (USA).

Am Freitag erscheint um 06:30 Uhr zunächst der japanische Gesamtwirtschaftsindex für den Februar auf den Handelsschirmen. Die deutschen Importpreise für den März folgen um 08:00 Uhr. Ein Highlight ist um 10:00 Uhr der ifo-Geschäftsklimaindex mit den Geschäftserwartungen, dem Geschäftsklima und der aktuellen Lage. Über den Handelstag verteilt wird das Treffen der Eurogruppe in Riga von großer Marktbedeutung sein. Alles dreht sich vermutlich um Griechenlands Finanzsituation. Am Nachmittag wird die Auftragslage bei langlebigen US-Gütern im März veröffentlicht. Kurz vor US-Börsenschluss um 21:30 Uhr kommt der CoT-Report der CFTC. Zum Wochenschluss legen nochmals 20 Unternehmen ihre aktuellen Quartalsergebnisse vor, darunter State Street (USA), Schaltbau (D), AstraZeneca (GB) und Biogen Idec (USA).

Morgan Stanley – US-Investmentbank vom Broadway

Die Investmentbank Morgan Stanley (Morgan Stanley – ISIN: US6174464486 – Symbol: MS – Währung: USD) gilt als eine Größe an der Wall Street. Sie steht im direkten Wettbewerb mit Häusern wie Goldman Sachs, JPMorgan Chase, Bank of America Merrill Lynch, Citigroup und anderen internationalen Großbanken. Morgan Stanley ist eine global agierende Investmentbank und bietet Finanzdienstleistungen für Privatkunden, mittelständische Unternehmen bis hin zu internationalen Großkonzernen. Auch für andere Finanzinstitute sowie für Regierungen werden Dienstleistungen angeboten. Das Unternehmen gliedert sich in die Bereiche „Institutional Securities“, „Wealth Management“ und „Investment Management“. Beratungstätigkeiten (zum Beispiel im Bereich Mergers and Acquisitions – kurz M&A), Dienstleistungen in Bezug auf Kapitalerhöhungen, Joint Ventures, Unternehmensrestrukturierungen und finanzierungen oder eingehende Beratungen zu Börsenthemen wie „leveraged buyouts“ und Finanzstrategien zur Abwehr von feindlichen Übernahmen, Anleiheemissionen und mehr – bei Morgan Stanley wird all dies angeboten. Strukturierte Bank- und Investmentlösungen, Brokerage, Investmentberatung für vermögende Privat- und Firmenkunden sowie Vermögensverwaltungsdienstleistungen bilden einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bei Morgan Stanley. Die Bank deckt alle Handelsklassen wie Aktien, Optionen, Futures, Devisen, Rohstoffe, Fixed-Income, Investment und weitere Fonds, aber auch strukturierte Produkte, alternative Investments, managed Futures und gemanagte Accounts ab. Morgan Stanley wurde am 16.09.1935 von Harold Stanley und Henry S. Morgan gegründet und im Jahr 1981 in eine „Delaware Incorporated“ umgewandelt. Die Bank hat ihren Sitz in New York am Broadway, ist aber weltweit an den wichtigsten Finanzzentren und Märkten vertreten.

Seit 2006 hat sich der Konzern Stück für Stück mehr hin zu Leistungen im Bereich Vermögensverwaltung und Vermögensmanagement orientiert. Hier sind enorme Zuwächse zu registrieren. Im Bereich Fixed Income ging der Umsatzanteil hingegen stark zurück. Der Geschäftsbereich „Investmentbanking“ hat sich mit seinem Umsatzanteil nicht wesentlich verändert. Die Transformation des Unternehmens seit 2006 hat Früchte getragen. Die Bank hat sich damit kontinuierlichere Einnahmen gesichert und ihre Bilanz gestärkt. Natürlich profitiert Morgan Stanley wie auch andere Wettbewerber von niedrigeren Restrukturierungskosten und dem derzeit sehr günstigen Zinsumfeld. Im wichtigen Segment „Wealth Management“ will man die Margen verbessern, im Bereich „Fixed Income“ und „Rohstoffhandel“ Marktanteile vom Wettbewerb zurückerobern, die günstigen Zinsbedingungen noch weiter für sich nutzen, um nebenbei auch die Aktionäre nicht zu kurz kommen zu lassen. Die Konzernprognose vom Januar setzt sich zum Beispiel im Segment „Wealth Management“ eine Marge von 22 bis 25 Prozent (vor Steuern) zum Ziel. Solche Ziele kann man natürlich nur in einem weiterhin gesunden Marktumfeld erreichen. Morgan Stanley hat sich beeindruckend entwickelt. Die „Assets under Management“ sind von 1,5 Billionen US-Dollar im vierten Quartal 2009 in fünf Jahren auf 2,0 Billionen US-Dollar im vierten Quartal 2014 gestiegen. Morgan Stanley will 2015 gemäß Prognose einen ROE (Return on Equity) von durchschnittlich 10 Prozent erzielen.

Übernahmen sind ein gutes Geschäft für Investmentbanken. Beim letzten großen Deal ging Morgan Stanley jedoch leer aus. Shell bietet für den britischen Gasproduzenten BG 64 Mrd. Euro und lässt damit auch bei der beratenden Bank Bank of America Merrill Lynch (für Shell) vermutlich ordentlich die Kasse klingeln, es sei denn es kommt noch zu einem höheren Angebot von einer anderen Seite mit anderen Beteiligten. BG wird von Goldman Sachs und Robey Warsaw beraten. Egal wie sich die Übernahme noch entwickelt – mit Sicherheit wird sich der Wettbewerb unter den Investmentbanken im Segment M&A in diesem Jahr noch erhöhen. Morgan Stanley steht unter Zugzwang und sollte noch ein paar Mandate an Land ziehen. Schließlich ist dies auch Werbung für einen Bankkonzern. Wer bei Akquisitionen in der ersten Liga mitspielt, der zieht Interesse auf sich und kann auf Folgemandate hoffen.

Dennoch scheinen die Glanzjahre der Investmentbanken nicht mehr zurückzukehren, die man vor der weltweiten Wirtschafts- und Bankenkrise erlebte. Dies zeigt sich auch bei der Vergütung der Vorstände, die natürlich immer noch sehr gutes Geld verdienen, aber eben längst nicht mehr so hohe Boni wie zu Vorkrisenzeiten kassieren. Morgan Stanleys CEO James Gorman bekam für seine Arbeit 2014 22,5 Mio. US-Dollar. Das entspricht zwar einer rund 25-prozentigen Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, aber Vorgänger John J. Mack erhielt 2006 insgesamt 41,399 Mio. US-Dollar. Neben der Vergütung spielen natürlich auch das berufliche Ansehen und das Arbeitsumfeld eine Rolle. Im Ansehen der „Main Street“ (also der Durchschnittsbürger) hat der Beruf des Bankers gelitten. Einige Banker finden vielleicht aus diesem Grund neue Aufgaben im Silicon Valley, die neben weniger Stress und Aufmerksamkeit auch noch eine wesentlich bessere Entlohnung bieten. Ex-Morgan-Stanley-CFO Ruth Porat hat bei Google unterzeichnet und bekommt dort insgesamt 30,65 Mio. US-Dollar (650.000 US-Dollar Basisgehalt, 5 Mio. US-Dollar einmaliger Betrag zur Unterzeichnung des neuen Jobs, 25 Mio. US-Dollar Aktienprogramm). Das sind Beträge, die die meisten Banken nicht mehr zahlen können. Bei Morgan Stanley verdiente Ruth Porat in den vergangenen Jahren zwischen 8 und 11,7 Mio. US-Dollar.

Credit Suisse, JMP Securities, Keefe Bruyette & Woods, UBS, Buckingham Research, Barclays, Deutsche Bank und Susquehanna fertigten Analysen zur Aktie von Morgan Stanley an. Die Analysten von Credit Suisse und JMP Securities passten in Updates die Kursziele nochmals an. Von acht Analysen geben drei Analysen ein klares Votum zum Kauf, der Rest stuft das Wertpapier auf „Market Perform“, „Equal-Weight“, „hold“ beziehungsweise „neutral“ ein. Die Kurszielspanne reicht von 35,00 US-Dollar (Susquehanna vom 07.04.2015) bis 43,00 US-Dollar (UBS vom 08.12.2014 und Barclays vom 05.01.2015). Kumuliert man die Kursziele der acht Analysen, so ergibt sich daraus ein Durchschnitt in Höhe von 38,88 US-Dollar. Legt man nur die aktuelleren Analysen aus dem Jahr 2015 zugrunde, so ergäbe sich ein Kursziel von 38,80 US-Dollar. Die Aktie ging am Donnerstag mit einem Kurs von 36,75 US-Dollar aus dem Handel an der NYSE und läuft folglich Schritt für Schritt in die Richtung der Durchschnittskursziele. 1,972 Mrd. Aktien sind im Umlauf. Der Markt bewertet Morgan Stanley derzeit mit 72,459 Mrd. US-Dollar. Die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen im Hoch 39,19 US-Dollar und im Tief 28,31 US-Dollar und liegt auf Sicht von fünf Jahren mit rund 17 Prozent im Plus, was für eine Bankaktie nicht schlecht ist. Trotzdem ist dieser Wert gegenüber dem Gesamtmarkt der an der NYSE gehandelten Wertpapiere stark unterdurchschnittlich. Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 34,10 US-Dollar. Die Aktien des Unternehmens befinden sich zu 70,60 Prozent im Streubesitz, 21,91 Prozent sind dem japanischen Investmenthaus Mitsubishi UFJ Financial Group zuzuordnen, 7,49 Prozent der State Street Corporation. Weitere größere institutionelle Anleger sind The Vanguard Group, T.Rowe Price, JPMorgan Chase und BlackRock. Morgan Stanley wird unter anderem im S&P 100 und im S&P 500 geführt.

Die Insidertransaktionen weisen gemäß den Übersichten der SEC (Securities Exchange Commission) auf Sicht von zwölf Monaten ein ausgewogenes Verhältnis von Käufern und Verkäufern aus. Insider von Morgan Stanley kauften in 41 Transaktionen insgesamt 1.507.679 Aktien und verkauften im gleichen Zeitraum bei 44 Transaktionen 1.173.957 Aktien.

Für das Geschäftsjahr 2014 (bilanziert wird bei Morgan Stanley zum 31.12. gemäß US-GAAP) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 34,275 Mrd. US-Dollar (2013: 32,493 Mrd. US-Dollar) aus. Das Ergebnis der gewerblichen Geschäftstätigkeit betrug 3,591 Mrd. US-Dollar (2013: 4,558 Mrd. US-Dollar). Als Jahresüberschuss wurden für 2014 3,481 Mrd. US-Dollar (2013: 2,975 Mrd. US-Dollar) ausgewiesen. Das Nettoergebnis je Aktie lag bei 1,5378 Euro. Die Ausschüttungssumme beläuft sich auf 904,0 Mio. US-Dollar, die Dividende liegt bei 0,35 US-Dollar. Im Geschäftsjahr 2014 beschäftigte Morgan Stanley gemäß Bilanz 55.802 Mitarbeiter. 21,4 Mrd. US-Dollar an liquiden Mitteln und Verbindlichkeiten in Höhe von 730,61 Mrd. US-Dollar wurden für 2014 deklariert. Die Bilanzsumme betrug 801,51 Mrd. US-Dollar. Die Eigenkapitalquote lag 2014 bei 8,85 Prozent. In den Bilanzprognosen für 2015 und 2016 werden Umsätze in Höhe von 35,71 und 38,12 Mrd. US-Dollar angeführt. Das EBIT soll 2015 9,15 Mrd. US-Dollar betragen, 2016 sollen es 9,53 Mrd. US-Dollar sein. Der Gewinn je Aktie könnte 2015 bei 2,88 US-Dollar liegen und 2016 auf 3,30 Euro ansteigen. Die Dividende soll 2015 0,55 US-Dollar betragen, 2016 sollen es 0,70 US-Dollar je Anteilsschein sein. Das Nettovermögen je Aktie soll 2015 bei 35,7473 US-Dollar liegen und 2016 sogar auf 38,149 US-Dollar anziehen.

Die Schätzungen für das erste Quartal 2015 liegen bei 0,77/78 US-Dollar Gewinn je Aktie, am 20.04.2015 legt Morgan Stanley die Quartalsergebnisse vor. Im Vergleichsquartal 2014 lag der Gewinn bei 0,68 US-Dollar je Aktie. Von Interesse für die Aktionäre von Morgan Stanley sind auch die Ergebnisse der Konkurrenz. Die Zahlen von Credit Suisse, UBS, Deutscher Bank, aber vor allem der US-Wettbewerber JPMorgan, Citigroup und Goldman Sachs werden sich auch auf die Performance des Morgan-Stanley-Wertpapiers auswirken.

Unser charttechnischer Ausblick – Vorsicht! Indizes eventuell angeschlagen

DAX-Future (Kontrakt 06-15)

Bis zur Wochenmitte konnte sich der DAX-Future noch recht gut oberhalb der 12.250-Punkte-Marke halten, bevor es am Donnerstag und Freitag doch recht stark abwärts ging. Die entscheidende Unterstützung von 12.100 Punkten wurde recht schnell durchstoßen und der Markt fiel bis knapp vor die Unterstützung bei 11.635 Zählern. Mit dem aufkommenden Short-Momentum eröffneten sich Verkaufsmöglichkeiten und die Long-Seite wurde vorerst recht uninteressant. Der Wochenschlusskurs lag im Bereich von 11.700 Punkten. Der Unterstützungsbereich knapp über der Marke von 11.625 Punkten sollte jetzt entscheidend für die weiteren Bewegungen des DAX-Futures sein. Der Markt scheint angezählt und ein weiteres Fallen wäre durchaus möglich. Auf mittelfristige Sicht ist der Aufwärtstrend jedoch weiterhin intakt, die Kurse könnten durchaus wieder steigen. Mit etwas Vorsicht sind somit aus aktueller Sicht Short-Überlegungen unter 11.625 Punkten und Long-Überlegungen über dieser Unterstützung als Trade-Szenarien denkbar.

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EUR.USD

Der EUR.USD zeigte sich in den vergangenen Handelstagen erneut etwas erholt. Ging es am Montag noch leicht abwärts, so lag das Währungspaar während der restlichen Woche eher im grünen Bereich. Verkäufe an Widerständen endeten meist weder mit Gewinn noch mit Verlust. Der Wochenschlusskurs lag bei 1,0805 nahe der Mittellinie einer sich offenbar ausbildenden Seitwärtsphase. Ein klarer Trend ist beim EUR.USD momentan nicht erkennbar, was zu sehr großer Vorsicht führen sollte. Zwischen 1,0500 und 1,1000 scheint sich eine Seitwärtsphase zu bilden, welche für Handlungen nicht unbedingt genutzt werden sollte. Ein Ausbruch nach oben wie auch nach unten wäre für die Long- beziehungsweise für die Short-Richtung interessanter. Es wäre eine Überlegung wert, für ein paar Tage keine Trades umzusetzen und den Markt zu beobachten.

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Bund-Future (Kontrakt 06-15)

Um 150 Ticks hat der Bund-Future in der vergangenen Handelswoche zwischenzeitlich zugelegt, was zu einer weiteren sehr positiven Woche für den Markt führte. Gerade die Handelstage Dienstag, Mittwoch und Donnerstag waren sehr stark. Der Wochenschlusskurs wurde am Freitagabend knapp über der Marke 160,25 abgelesen – etwa 50 Ticks unter dem Wochen- und Allzeithoch. Weiterhin bleibt der Vorteil auf der Long-Seite, charttechnisch gesehen bis zu Kursen von 159,00 beziehungsweise 158,00 Zählern. Im praktischen Handel wäre jedoch die Marke 159,00 vorerst entscheidend, deren Bruch sollte zu einer erneuten Analyse führen. Weitere Hochs sind nicht auszuschließen.

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S&P-Future (Kontrakt 06-15)

Bis einschließlich Donnerstag waren die angepeilten Käufe an Unterstützungen eine gute Herangehensweise und das Hoch des ersten Quartals wurden annähernd erreicht, jedoch wurden keine neuen Hochs ausgebaut. Am Freitag hat der S&P-Future dann mit einer größeren Momentum-Bewegung auf der Short-Seite etwas an Boden verloren und rutschte zeitweise unter die Unterstützung bei 2.068,75 Punkten. Der Wochenschlusskurs lag bei gut 2.075,00 Punkten. Auf mittelfristige Sicht könnten Käufe über der Unterstützung 2.068,75 weiterhin charttechnisch vertretbar sein, da der Long-Vorteil trotz der Freitagsbewegung nicht gebrochen scheint. Kurzfristig betrachtet sind Käufe jedoch vorerst zurückzustellen, um den Markt von der Seitenlinie aus zu betrachten. Unter der Unterstützung bei 2.068,75 Punkten könnte die Short-Seite kurzfristig interessant werden, ein erneuter Anstieg über 2.087,00 Zähler wäre gegebenenfalls erneut für die Long-Seite interessant.

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Aktie:Morgan Stanley (USD)

In den vergangenen Jahren hat sich die Aktie von Morgan Stanley (Morgan Stanley – ISIN: US6174464486 – Symbol: MS – Währung: USD) recht gut behauptet. Vor dem sauberen Anstieg ab Mitte 2012 war die Aktie jedoch zunächst einmal von rund 31,00 US-Dollar auf unter 12,00 US-Dollar gefallen, ein Minus von mehr als 60 Prozent. Die aktuelle Aufwärtsbewegung mit einem Hoch knapp über der Marke von 39,00 US-Dollar umfasst aktuell eine Entwicklung von mehr als 200 Prozent – und dies mit charttechnischer Perfektion. Die Fünfjahresperformance ist mittlerweile ebenfalls wieder um rund 11,00 US-Dollar im positiven Bereich, gemessen am Freitagsschlusskurs, der knapp unter 37,00 US-Dollar lag. Weiterhin befindet sich die Aktie im Aufwärtstrend, was Kaufüberlegungen unterstützen könnte. Kurse über der eingezeichneten Trendlinie beziehungsweise über der Unterstützung bei 33,50 US-Dollar sollten an diesem Gedanken keine Zweifel aufkommen lassen. Aus aktueller Sicht wäre erst ein Bruch des Tiefs bei 31,50 US-Dollar der charttechnische Trendbruch, der gegebenenfalls auch zu einer Trendwende führen könnte. Bis dahin stehen jedoch alle Zeichen auf grün und Kaufszenarien können entworfen werden.

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Webinare:

20.04.2015 um 19:30 Uhr Live Trading an den US Börsen

22.04.2015 um 19:30 Uhr Vorstellung der Handelsplattform

23.04.2015 um 18:30 Uhr Optionen: Wunschanalysen und Anwendung der Traderworkstation

27.04.2015 um 19:30 Uhr Live Trading an den US Börsen

30.04.2015 um 18:30 Uhr Erweiterte Kurszielberechnung

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Stand: 20.09.2012