EUR/USD: Zinserhöhung der FED wird immer wahrscheinlicher
Die Gemeinschaftswährung hält ihre Positionen, auch wenn der US-Dollar es ihr nicht wirklich einfach macht.
Die Gemeinschaftswährung hält ihre Positionen, auch wenn der US-Dollar es ihr nicht wirklich einfach macht.
Nach kurzer Erholung geriet die Gemeinschaftswährung massiv unter Druck. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind enorm eingebrochen und landeten bei 6,4 gegenüber erwarteten 11,2 Punkten.
Glaubt man den gestrigen Reden der FOMC-Mitglieder Lockhart, Williams und Kaplan, so könnte die Fed die Zinsen in diesem Jahr zwei- oder sogar dreimal anheben und der erste Schritt könnte in absehbarer Zeit erfolgen.
Nachdem in den letzten Wochen eine bullische Stimmung das Währungspaar geprägt hat, war es wohl an der Zeit für eine Korrektur und dafür, die Gewinne zu sichern.
Der US-Dollar wird momentan mehr ver- als gekauft, dabei können die Marktteilnehmer sich auf keine eindeutige Tendenz festlegen. Die Indikatoren sind widersprüchlich. Einige deuten auf eine Verschlechterung der Wirtschaftslage hin.
Man kommt sich vor wie auf dem offenen Meer ohne Kompass. So sehr fehlt den Marktteilnehmern momentan die Richtungsvorgabe. Fed und EZB navigieren im Sturm der kaum wahrgenommenen Inflation.
Die größten Investmentbanken haben ihre Prognosen für das Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal gesenkt. Die größte Korrektur nahm JPMorgan vor: Die Bank senkte ihre Prognose um 0,5 Prozent von 1,2 auf 0,7 Prozent
Der Dollar war eigentlich auf einem guten Weg, doch Yellens Rede änderte dies rapide. Die Fed-Präsidentin unterstrich die globalen Risiken in Zusammenhang mit der Zinserhöhung der Fed sowie die Tatsache, dass die Prognosen nicht in Stein gemeißelt sind.
Das übliche Szenario nach der EZB-Sitzung wäre wohl die Abstufung des wichtigsten Währungspaares. Allerdings darf man annehmen, dass die Marktteilnehmer in ihren Spekulationen die erwarteten Kommentare bereits einkalkuliert haben.
Hört man den Herren der EZB zu, so könnte der Eindruck aufkommen, es gebe keine größere Schwierigkeit in Europa als die Deflation. Ungeachtet der Flüchtlingskrise und des drohenden Brexits sinken die Preise in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien.