Marktüberblick

Der Deutsche Aktienindex beendete den Xetra-Handel am Mittwoch mit einem leichten Kursverlust von 0,25 Prozent und schloss mit 11.701,02 Punkten. Auch die umsatzstärksten europäischen Indizes mit Ausnahme des Londoner FTSE100 und Madrider Ibex35 legten am Mittwoch etwas den Rückwärtsgang ein. Der EuroStoxx50 ging mit einem Abschlag von 0,15 Prozent bei 3.365,38 Punkten aus dem Handel. Das wohl zentralste Ereignis des Tages war am Mittwoch in London zu verorten. Der britische Premierminister Boris Johnson handelte getreu nach seinem Motto „Kampf oder Untergang“. Mit einem Schachzug reduzierte Johnson die Zeit für das Parlament (britische Unterhaus) und stellte dieses förmlich kalt, ja suspendierte es regelrecht, indem er eine Parlamentspause verlängert und die von der Queen offiziell geplante Eröffnungsrede für die neue Parlamentssaison bereits auf den 14. Oktober vorzog. Die Queen segnete dieses Procedere schon ab. Wie immer man die Schritte Johnsons auch interpretieren mag, ein sogenanntes „No-Deal“-Szenario wird nun sogar noch wahrscheinlicher. Alternativ käme ein zusätzliches Szenario hinzu, das die Brexit-Story nochmals zeitlich in die Länge ziehen könnte (der Brexit zieht sich ja nun sprichwörtlich ohnehin schon wie ein Kaugummi dahin). Dieses zweite Szenario könnte nämlich ein Misstrauensvotum gegen Johnson sein und im Falle des Erfolges einmal mehr zu Neuwahlen im Vereinigten Königreich führen und somit zu einer Verlängerung der Brexit-Eskapaden führen. Der Brexit würde also wie im Falle des 29. März 2019 auf den 31. Oktober 2019 nochmals ins neue Jahr 2020 vertagt. Unsicherheit ist die Nahrung für Volatilität und dies konnte man am Mittwoch am Kursverlauf des britischen Pfundes mitunter gegenüber dem US-Dollar oder dem Euro beobachten, der in recht kurzer Zeit intraday Achterbahnfahrt fuhr. An der Wall Street unterdessen gab man sich trotz immer wieder diskutierter Rezessionsrisiken, inverser Zinsstrukturkurven, schlechten Brexit-News aus London und etwaig anderer negativer Szenarien rund um den Handelskonflikt mit China offenbar optimistisch. Die drei führenden Indizes Dow Jones, NASDAQ100 und S&P500 legten durchweg zu, der Dow Jones kletterte mit einem Plus von 1,00 Prozent auf 26.036,10 Punkten am stärksten. Doch dieser Optimismus könnte auch auf wackligen Beinen stehen, denn bei der aktuellen Aufwärtsbewegung könnte es sich auch um Eindeckungskäufe von Shortpositionen drehen, die die letzten Handelstage des Augusts noch zur Glattstellung oder zur Gewinnmitnahme bei ihren Leerverkäufen nutzen.

Am Donnerstag stehen um 08:45 Uhr Frankreichs BIP-Daten für das zweite Quartal um 08:45 Uhr auf der Agenda. Im weiteren Verlauf des Vormittags werden um 09:55 Uhr deutsche Arbeitslosenzahlen für den August und um 11:00 Uhr für die Eurozone das August-Dienstleister-, Industrie-, Verbraucher- und Wirtschaftsvertrauen und das August-Geschäftsklima publiziert. Um 14:00 Uhr werden deutsche Verbraucherpreise für den August erwartet und um 14:30 Uhr zeitgleich das US-BIP für das zweite Quartal, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf Wochenbasis und die Lagerbestände des Großhandels im Juli. Schließlich werden um 16:00 Uhr noch die schwebenden Häuserverkäufe der USA für den Monat Juli veröffentlicht. Von der Unternehmensseite berichten zum Beispiel die US-Konzerne Abercrombie & Fitch, Best Buy, Dollar General, Dollar Tree, Ambarella, Ulta Beauty und Dell Technologies von ihrem jeweils aktuellen Quartalszahlenwerk.

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte gaben sich am Donnerstag kurz vor deren jeweiligem Handelsschluss noch recht uneinheitlich, tendierten aber zu leichten Verlusten. Die US-Futures hingegen wiesen durchweg Kursverluste auf. Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 11.686 Punkten.

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Zur Charttechnik: Der Deutsche Aktienindex schloss am Mittwoch via Xetra mit einem leichten Kursverlust von 0,25 Prozent bei 11.701,02 Punkten. Ausgehend vom Jahreshoch des 04. Juli 2019 bei 12.656,05 Punkten bis zum jüngsten Verlaufstief des 15. August 2019 bei 11.266,48 Punkten, wären die nächsten Ziele auf der Ober- und Unterseite abzuleiten. Die Widerstände wären bei 11.797/11.961/12.125/12.328 und 12.656 Punkten auszumachen. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 11.594 und 11.266 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 11.063/10.939/10.736 und 10.408 Punkten in Betracht.

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